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Mehr Autos in der EU zugelassen, Deutschland hinkt hinterher

18. Januar 2024

In der Europäischen Union wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr Autos zugelassen. Im Autoland Deutschland hingegen sind die Zahlen nicht ganz so positiv.

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Autos stehen auf dem Gelände vom BLG Autoterminal Bremerhaven.
Autos verschiedener Hersteller fertig zur Verladung auf Transportschiffe am Terminal BremerhavenBild: Sina Schuldt/dpa/picture alliance

Im Gesamtjahr 2023 wurden in der Europäischen Union 10,5 Millionen Pkw zugelassen. Das sind 13,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor - so der europäische Branchenverband Acea. Die Zahlen haben allerdings einen Schönheitsfehler, denn im Vorjahr 2022 waren so wenige Autos wie seit 1993 nicht mehr zugelassen worden. Ein Grund war der Teilemangel infolge gestörter Lieferketten, der die Preise in die Höhe trieb und zu langen Wartezeiten führte.

So ist der Trend für die Autobauer positiv, das Rekordniveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, als 15,3 Millionen Autos neu registriert wurden, ist aber noch weit entfernt.

Die Zahlen zeigen einen weiteren Trend: Batterieelektrische Autos haben in der Gunst der Käufer zugenommen. Bei der Zahl der Neuzulassungen landeten sie mit insgesamt 14,6 Prozent aller zugelassenen Pkw auf Rang drei - vor Autos mit einem Dieselantrieb. Diese sind immer weniger gefragt, ihr Marktanteil schrumpfte um fast drei Prozentpunkte auf 13,6 Prozent. Nur in Deutschland nahm Zahl der Diesel-Neuzulassungen zu. Auf dem zweiten Rang landeten Hybrid-Elektroautos und auf dem ersten Benziner mit 35,3 Prozent aller Neuzulassungen.

Als Vergleich: In China wurden laut dem CAR-Center Automotive Research in Essen 2023 mehr als 25 Millionen neue PKWs verkauft und damit so viele wie nie zuvor. 35 Prozent dieser Wagen sind demnach sogenannte New Energie Vehicles - also vollelektrische Fahrzeuge und Plug-In Hybride.

Klare Unterschiede in Europa bei Elektroautos

Mit Blick auf den europäischen Markt mit Elektroautos betont die Beratungsfirma EY die massiven Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. In den skandinavischen Ländern sei der Elektroantrieb mittlerweile die Norm, Irland sei auf dem Weg dorthin und auch in den Benelux-Staaten, bei Deutschland und Frankreich sei die Richtung klar. "In Osteuropa spielen Elektroautos hingegen auf dem Neuwagenmarkt quasi keine Rolle", sagt Constantin Gall von EY.

Aufholjagd für deutsche E-Autos in China

In Europa sind mit Ausnahme von Ungarn im vergangenen Jahr alle EU-Märkte gewachsen. Zweistellige Zuwächse wiesen die drei großen Märkte Italien (+18,9 Prozent), Spanien (+16,7 Prozent) und Frankreich (+16,1 Prozent) auf. In Deutschland lag das Wachstum bei 7,3 Prozent. Die Gründe dafür liegen in der Elektroauto-Forderung. Durch den Wegfall der Subventionen für gewerbliche Kunden brachen im Dezember die Neuzulassungen von batterieelektrischen Autos um 47,6 Prozent ein. Auch in ganz Europa war der Dezember ein schlechter Monat, indem die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr zurückging.

Autos könnten günstiger werden

EY betonte, dass die Gesamtverkäufe im vergangenen Jahr trotz des Wachstums weiterhin deutlich - 19 Prozent - unter dem Vorkrisenniveau von 2019 lagen. "Und auch im Jahr 2024 wird es nur leicht aufwärts gehen", erklärte Gall. "Die schwache Konjunktur, hohe Finanzierungskosten und die erheblichen geopolitischen Spannungen führen zu Kaufzurückhaltung sowohl bei Privatleuten als auch bei Unternehmen."

Die Experten rechnen allerdings mit einer für die Verbraucher positiven Entwicklung: Es zeichne sich eine "Rabattschlacht" ab. "Neuwagen werden wieder billiger, aus dem Verkäufermarkt ist ein Käufermarkt geworden", erklärte Gall.

nm/hb (Dpa, Rtf, Afp, CAR)