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Mugabe gegen Annan und Carter

22. November 2008

Der Ex-UN-Generalsekretär und der ehemalige US-Präsident bekommen kein Visum für Simbabwe. Mit ihrer Gruppe aus Friedensaktivisten hatten sie eine Vermittlungsreise geplant. Die fällt nun aus.

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Nahaufnahme Kofi Annan (Quelle: AP)
Ausgesperrt: Der Ex-UN-Generalsekretär bekommt kein Visum für SimbabweBild: AP
Robert Mugabe sitzt an einem Podium (Quelle: AP)
Vermittlungsresistent: Robert MugabeBild: AP

Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan und Ex-US-Präsident Jimmy Carter haben ihre für Samstag (22.11.2008) geplante Reise nach Simbabwe absagen müssen, weil ihnen die dortigen Behörden die Einreise verwehrt haben. Schon vor Wochen hätten sie Visa beantragt, der simbabwische Botschafter in Washington habe ihnen jedoch mitgeteilt, diese könnten nicht rechtzeitig ausgestellt werden, sagte Carter am Samstag vor Journalisten in Johannesburg. "Wir haben unseren Besuch abgesagt, weil die Regierung von Simbabwe uns deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie nicht mit uns zusammenarbeiten möchte", erläuterte Annan.

Erste Absage für "The Elders"

Jimma Carter (Quelle: AP)
Warten bis nach der 'Pflanzzeit': Auch Jimmy Carter darf nicht nach Simbabwe einreisenBild: AP

Carter und Annan wollten Samstagfrüh gemeinsam mit der Menschenrechtlerin Graça Machel, der Ehefrau von Nelson Mandela, nach Simbabwe reisen, um sich vor Ort über die Lage der Menschen in dem südafrikanischen Land zu informieren. Die drei gehören "The Elders" an, einem Zusammenschluss prominenter früherer Politiker, Menschenrechtler und Friedensaktivisten.

"Wir sind sehr enttäuscht, dass die Regierung von Simbabwe uns die Einreise nicht erlaubt und nicht kooperiert", sagte der Friedensnobelpreisträger Carter. Es sei das erste Mal, dass er für eine Mission kein Visum für ein Land erhalte. Annan sagte, eine offizielle Begründung für die Ablehnung habe es nicht gegeben. Die staatliche Zeitung "The Herald" berichtete am Samstag, die Gruppe sei wegen der Pflanzzeit aufgefordert worden, zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen. Allerdings hieß es auch, die Mitglieder stünden der simbabwischen Regierung feindlich gegenüber.

Auch südafrikanische Vermittlung erfolglos

Selbst der südafrikanische Präsident Kgalema Motlanthe und dessen Vorgänger im Amt und Vermittler im Simbabwe-Konflikt Thabo Mbeki hätten sich vergeblich bei der Regierung von Robert Mugabe eingesetzt, um die Visite zu ermöglichen, hieß es weiter. Die Gruppe "The Elders" erklärte, der Besuch habe nichts mit dem Konflikt um die Machtteilung zwischen Regierung und Opposition in Simbabwe zu tun. Man wolle die Bemühungen fortsetzen, den Menschen im Land zu helfen und plane Treffen mit Hilfsorganisationen in Südafrika.

"The Elders" ("Ältestenrat") ist im Juli 2007 anlässlich des 89. Geburtstags des südafrikanischen Ex-Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela gegründet worden. Mandela gehört ebenfalls zu dem Gremium genauso wie der südafrikanische Nobelpreisträger und Erzbischof Desmond Tutu. Die Gruppe will nach eigener Auffassung mit ihrer Erfahrung versuchen, in schwierigen Situationen mit Rat weiterzuhelfen. (rri)