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Die Elektro-Biker

Moritz Remig12. Juli 2008

Elektroautos sind noch Zukunftsmusik. Elektro-Fahrräder gibt es schon länger – bislang hatten die aber das Image, nur für Ältere zu sein. Das ist vorbei: Elektro-Räder können eine ökologisch sinnvolle Alternative sein.

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Mit Elektro-Rädern Pässe erklimmen - das wird in ganz Europa immer beliebter.
Mit Elektro-Rädern Pässe erklimmen - das wird in ganz Europa immer beliebterBild: Christof Sonderegger

Nichts stinkt mehr, der Motor schnurrt leise vor sich hin. Wer heute bei einem Elektro-Bike an die alten Mofas denkt, liegt vollkommen falsch. Bei Fachmännern heißen die Fahrräder mit Elektroantrieb "Pedelec", die Abkürzung für "Pedal Electric Cycles". Ein Elektro-Motor läuft bei diesen Fahrrädern nur dann, wenn selbst in die Pedale getreten wird.

Der Kölner Fahrradhändler Christoph Alessio hat eine ganze Palette an Elektrorädern im Angebot. In den vergangenen Jahren wurden bei ihm Elektro-Räder vor allem von der älteren Generation gekauft. So konnte man Sportlichkeit mit den schwindenden Körperkräften zusammenbringen. Längst zeichnet sich nicht nur bei ihm aber ein neuer Trend ab, sagt Alessio: "Immer häufiger überlegen auch jüngere Leute, bei den hohen Kraftstoffpreisen das Verkehrsmittel zu wechseln."

Hunderttausende radeln schon mit Akku durch Europa

Die Elektro-Bikes erobern nicht nur den Alltag: auch für Ausflüge ins Grüne werden die Räder mit Akku immer interessanter.
Die Elektro-Bikes erobern nicht nur den Alltag: auch für Ausflüge ins Grüne werden die Räder mit Akku immer interessanterBild: Christof Sonderegger

100.000 Elektrofahrräder wurden 2005 in Europa verkauft, vergangenes Jahr waren es bereits doppelt so viele. Der Markt wächst rasant und die Radfahrer mit Tretunterstützung werden immer jünger. Vor allem in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und Italien sind die Räder mit Elektromotor beliebt. Die billigsten Elektroräder gibt es ab 600 Euro. Wer allerdings ein gutes Rad mit wenig Gewicht und kräftigem Akku haben will, muss mindestens 1200 Euro ausgeben.

Motorfrei: Die Tour de France
Motorfrei: Die Tour de FranceBild: picture-alliance/ dpa

Das Modell Flyer der Schweizer Firma Biketec gehört mit Preisen ab 2000 Euro zu den teuersten, aber auch den besten auf dem Markt. Der Motor unterstützt das Treten und erlaubt so Höchstgeschwindigkeiten von 25 Stundenkilometern, ohne dass der Radler aus der Puste gerät. So schrecken selbst lange Strecken, steile Anstiege und Gegenwind den Radler des 25 Kilogramm schweren Elektro-Bikes nicht mehr.

Für oder gegen den Elektro-Antrieb entscheiden, das geht ganz einfach am Lenker. Die "On" Taste gedrückt kann es losgehen. Ein leichter Tritt in die Pedale, dann schaltet sich - wie von Geisterhand – der Motor dazu und treibt die Kette an. "Ich kann über einen Regler wählen, ob ich eine stärkere oder schwächere Unterstützung möchte", sagt Fahrrad-Händler Christoph Alessio. "Gleichzeitig regelt das Fahrrad das aber auch selber, das heißt, je schwerer ich trete desto stärker ist auch die Unterstützung, die der Motor mir bietet." Gleichzeitig spart das Elektro-Bike auf den Strecken Energie, wo es locker und leicht auf flachen Flurwegen dahingeht.

70 Kilometer kosten fünf Cent

Ist der Akku nach 30 bis 70 Kilometern leer gefahren, kann das Elektrofahrrad trotzdem weiter betrieben werden, allerdings dann nur mit eigener Muskelkraft. An jeder Steckdose lässt sich der Akku in drei Stunden wieder aufladen. Kostenpunkt fürs Stromtanken: rund fünf Euro Cent. Ob in der Stadt, auf dem Weg zur Arbeit oder am Berg – der Kilometerpreis der Elektroräder ist rund 100 mal günstiger als das Auto. Eine lohnende Alternative.

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