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'Rock me, Amadeus'

8. Juni 2008

Falco war eine schillernde Figur der 80er Jahre – ein international erfolgreicher Popstar mit Allüren und Skandalen. Nun kommt der Film "Falco - Verdammt, wir leben noch!" ins Kino.

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Falco telefoniert, hinter ihm rot bemalte Leinwände
Popstar zwischen Erfolg und ExzessBild: MR-FILM / Hubert Mican
Nahaufnahme des Schauspielers mit Mikrofon
Schauspieler und Sänger Manuel Rubey in der HauptrolleBild: picture-alliance/ dpa

1986 schafft es Hans Hölzel alias Falco aus Wien als erster deutschsprachiger Künstler auf Platz eins der US-Charts. "Rock me Amadeus" heißt der Song, in dem Falco den "Superstar" Wolfgang Amadeus Mozart feiert: "Er war ein Virtuose, war ein Rockidol, und alles rief: Come on and rock me Amadeus."

Vor allem inszenierte Falco, der schon 1982 mit "Der Kommissar" einen großen Erfolg hatte, sich selbst als Superstar – mit Mozart-Punk-Perücke, Texten über Drogen und mit Skandalen. Hans Hölzel hatte sein Ziel erreicht, ein erfolgreicher Musiker zu werden, und verkaufte Millionen Schallplatten. Dann in den 90er-Jahren wurde es stiller um ihn, er konnte nicht mehr an seine alten Erfolge anknüpfen.

Erst nach seinem Tod wieder erfolgreich

Porträt Falcos
Der echte Falco - 1998 bei einem Autounfall gestorbenBild: AP

Als schon lange niemand mehr von Falco sprach, endete Hans Hölzels Leben 1998 bei einem Autounfall. Die CD "Out of the Dark", an der er bis zuletzt gearbeitet hatte, schaffte es post mortem sofort auf Platz zwei der Charts in Österreich und Deutschland.

Aufstieg und Fall des österreichischen Weltstars - aus diesem Stoff hat Regisseur Thomas Roth einen Spielfilm gemacht, der den Menschen hinter der Kunstfigur Falco zeigt.

Mensch der Extreme

Der plötzliche Unfalltod steht am Anfang. Vor diesem Hintergrund zeigt Regisseur Roth in Rückblenden, wie Hans Hölzel zu Falco wurde. Er erzählt vom kleinen Jungen am Klavier, vom träumenden jungen Bassisten und vom bejubelten Lederjackenträger mit Sonnenbrille.

Falco mit Lederjacke und Sonnenbrille auf der Bühne, links ein Schlagzeuger, rechts ein Bassist.
Der Film bringt die 80er-Jahre ins Kino zurückBild: MR-FILM PETRO DOMENIGG FILMSTILLS.AT

Dieser Mensch der Extreme ist aber auch unsicher und süchtig nach Erfolg. Er zerstört sich mit Drogen und Alkohol zunehmend selbst. Und wenn er zu lieben versucht, wird ihm die Nähe schnell zu viel. Hinter der Oberfläche des Stars Falco, so macht der Film in aufwändig gestalteten Szenen deutlich, steckt nur wenig Substanz.

Berührendes Porträt

"Was ich mache, mache ich bis zum Exzess", sagt der Film-Falco, der überzeugend vom österreichischen Schauspieler und Sänger Manuel Rubey verkörpert wird. Auch wenn es bisweilen überzogen und klischeehaft wirkt, ist Roth ein spannendes und berührendes Porträt einer verletzlichen und schillernden Person gelungen. (jms)