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Vögel mit Gendefekt singen schlechter

3. Dezember 2007
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Vögel mit einem bestimmten Gendefekt lernen deutlich schlechter Singen. Das haben Wissenschaftler aus Deutschland und den USA gezeigt. Nach Angaben des Forscherteams um Constance Scharff vom Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik könnte diese Erkenntnis auch zum besseren Verständnis von Sprachproblemen bei Menschen beitragen. Das Lernverhalten von Singvögeln gilt als Modell für den menschlichen Spracherwerb.

Das Forscherteam schaltete das sogenannte FOXP2-Gen bei jugendlichen Zebrafinken aus, wie die Max-Planck-Gesellschaft am Montag (3.12.2007) mitteilte. Die Vögel lernten daraufhin schlechter singen. Das Experiment sei das erste, das einen kausalen Zusammenhang zwischen einem Gendefekt und dem Erlernen von Lautäußerungen nachweise, schreiben die Wissenschaftler im Journal "PLoS Biology".

Das FOXP2-Gen spielt beim Singen- und Sprechenlernen eine zentrale Rolle. Menschen mit defektem FOXP2 haben Schwierigkeiten mit der Aussprache. Zudem mangelt es ihnen am grammatikalischen Verständnis. FOXP2 wurde erstmals 2001 bei den Mitgliedern einer Familie mit einer auffälligen Sprachstörung entdeckt.