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Aufschwung am Arbeitsmarkt

31. Juli 2007

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli um 28.000 auf 3,715 Millionen gestiegen. Trotzdem hat sich die Lage am deutschen Arbeitsmarkt im EU-Vergleich binnen Jahresfrist deutlich verbessert.

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Ein Ausschnitt vom Himmel über dem Schild der Agentur für Arbeit in Gelsenkirchen, Quelle: AP
Lichtblicke am Arbeitsmarkt?Bild: AP

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli nur leicht gestiegen. 3,715 Millionen Arbeitslose - das waren 671.000 weniger als vor einem Jahr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag (31.7.07) in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Punkte auf 8,9 Prozent zu - und damit deutlich schwächer als im Durchschnitt der letzten Jahre. Sie erreichte sogar den niedrigsten Juli-Stand seit zwölf Jahren. Vor einem Jahr hatte die Quote noch bei 10,5 Prozent gelegen.

BA-Chef Frank-Jürgen Weise erklärte, die Zunahme sei jahreszeitlich bedingt. Sie beruhe vor allem darauf, dass sich in diesem Monat viele Jugendliche nach Abschluss der schulischen und betrieblichen Ausbildung arbeitslos meldeten.

Nach Berechnungen des Europäischen Statistikamtes Eurostat lag die deutsche Arbeitslosenquote im Juni mit 6,4 Prozent um 0,5 Punkte unter dem EU-Durchschnitt von 6,9 Prozent. Im Juni 2006 hatte die deutsche Quote mit 8,3 Prozent noch deutlich über dem europäischen Arbeitslosigkeit von damals 7,9 Prozent gelegen.

Nicht nur in Deutschland geht es aufwärts

Deutschland, das als Konjunkturlokomotive der Gemeinschaft gilt, verbuchte die Verbesserung nicht allein: In 22 der 27 Mitgliedstaaten sank die Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist, wie Eurostat am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Den stärksten relativen Rückgang errechneten die Statistiker für Polen (von 13,9 auf 10,2 Prozent) und für Schweden (von 7,2 auf 5,3 Prozent). In Rumänien blieb die Quote mit 7,3 Prozent stabil, in vier Ländern stieg die Arbeitslosigkeit seit Juni 2006 an.

Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichneten die Niederlande, Dänemark, Zypern und Irland mit Werten zwischen 3,3 und 4,0 Prozent. Die höchsten Zahlen gab es zuletzt in der Slowakei mit 10,7 und Polen mit 10,2 Prozent, gefolgt von Frankreich und Spanien mit jeweils 8,6 Prozent Arbeitslosen. Wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden können die Eurostat-Zahlen von nationalen Angaben abweichen. Sie gelten aber als untereinander vergleichbar.

Japan: niedrigste Arbeitslosenquote seit neun Jahren

Die Arbeitslosenquote in Japan ist im Juni auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gesunken. Die saisonal bereinigte Quote sank nach Angaben der Regierung vom Dienstag auf 3,7 Prozent nach 3,8 Prozent im Mai. Das ist der niedrigste Stand seit Februar 1998, als die Quote 3,6 Prozent betrug.

Bei allem Optimismus: Für Deutschland rechnet der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit Weise künftig mit einem geringeren Tempo beim Abbau der Arbeitslosigkeit. Der Grund dafür sei die nach wie vor hohe Zahl von Langzeitarbeitslosen. Diese bewege sich in einer Größenordnung von 1,2 Millionen, sagte Weise. Darunter seien zwischen 400.000 und 500.000 Männer und Frauen, die schon seit Jahren nicht mehr in Arbeit gewesen seien. Bei dieser Gruppe sei eine Integration in den Arbeitsmarkt nur in kleinen Schritten möglich, erläuterte Weise. (je)

Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, lacht während der Pressekonferenz in der Bundesagentur in Nürnberg, Quelle: AP
Freut sich über positive Zahlen: Frank-Jürgen WeiseBild: AP
Japanische Absolventen bei einer Jobmesse, Quelle: AP
Japanische Absolventen bei einer Jobmesse in TokioBild: AP