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Monika Piel: Festlegung für Vorgehen bei den Olympischen Spielen „mit mir nicht zu machen“

19. Juli 2007

Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR) im Interview der Deutschen Welle

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WDR-Intendantin Monika Piel im Studio der Deutschen Welle in BonnBild: DW

Die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Monika Piel, sieht im Rückzug aus der Live-Berichterstattung von der Tour de France anlässlich aktueller Dopingvorwürfe keine grundsätzliche Vorgehensweise von ARD und ZDF. Piel: „Wir müssen jeden Einzelfall bewerten. Gerade was die Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften angeht, muss man sich auch mal klarmachen: Da starten Sportlerinnen und Sportler, die ihr ganzes sportliches Leben auf diesen Augenblick hingearbeitet haben. Die würden hart und ungerecht gestraft, weil es einzelne schwarze Schafe gibt.“ Eine Festlegung auf einen Ausstieg, sollte ein deutscher Sportler bei den Olympischen Spielen des Dopings überführt werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt „mit mir nicht zu machen“, so Piel.

Den Rückzug aus der Tour de France finde sie „als Paukenschlag richtig“, sagte die WDR-Intendantin. „Ich hoffe, dass jetzt die Sportverbände für einen sauberen Sport sorgen. Und ich hoffe auch, dass die Sportler untereinander jetzt ein anderes Verhältnis dazu bekommen und nicht die Augen davor zumachen, weil sie sehen: Ich werde mitbestraft, wenn der andere dopt.“

Zur Reaktion in den deutschen Medien auf die Tour-Entscheidung von ARD und ZDF sagte Piel: „Es gibt wenige Felder, in denen es so viel Heuchelei gibt wie im Profisport.“ Zeitungen, die zum Ausstieg aufgefordert hätten, würden heute zwar kommentieren, dass diese Entscheidung richtig sei.

Zugleich wiesen diese „selbstverständlich ihre Leser darauf hin, dass sie aber weiter das Ganze bei Eurosport sehen können – ohne ein einziges Wort der Kritik“. Und diese Zeitungen fühlten sich ebenso selbstverständlich „verpflichtet, unsere Leser über dieses große sportliche Ereignis weiter auf dem Laufenden zu halten“, sagte die WDR-Intendantin in der Deutschen Welle.

19. Juli 2007
115/07

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