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Irene Becci, Schweiz

30. Juni 2007

Irene Becci ist Ethnologin und arbeitet am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung. Sie beschäftigt sich mit Werte- und Moralvorstellungen in unterschiedlichen Gesellschaften.

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Bild: DW-TV

Ihr Interesse gilt vor allem den Menschen, die mit diesen Vorstellungen in Konflikt geraten sind: ehemalige Strafgefangene. Wie können sie den Anschluss an die Gesellschaft finden? Und kann Religion dabei helfen? Irene Becci will herausfinden, wo die Betroffenen ihre moralischen Grenzen sehen. Und was sie opfern müssen, um in der neuen Gesellschaft zu überleben.

Irene Becci erzählt bei PROJEKT ZUKUNFT:

"Ich bin 33 Jahre alt, komme aus der Schweiz und bin Ethnologin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle. Jetzt bin ich hier in Berlin in der Feldforschung tätig. Es geht es um die Re-Integration von Haftentlassenen in Ostberlin. Ich beobachte im Moment verschiedene Projekte der Straffälligen-Hilfe, insbesondere ein Wohnprojekt.

Für Ethnologen in Ostdeutschland ist es sehr interessant zu sehen, wie hier der Umgang mit Kirchen und mit Religion ist - bei Leuten, die eigentlich seit Generationen keine religiöse Erziehung mehr bekommen haben. Und große Vorurteile gegen alles haben, was kirchlich ist. Die andererseits dann aber doch eine gewisse Spiritualität suchen.

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Bild: DW-TV

Das ist bei Strafgefangenen eben das Spannendste. Zu sehen, wo die Grenzen liegen, was moralisch haltbar ist und was nicht. Was kann man vertreten – was nicht?

Ich achte immer darauf, dass ich körperlich fit bin, beispielsweise spiele ich Fußball. Das ist etwas, das ich wirklich brauche. Diese Leichtigkeit des Fußballs finde ich wunderbar.

Ich wohne im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Es ist ein Traum, dass ich hier gelandet bin. Berlin ist eine der grünsten, lebhaftesten und interessantesten Städte, reich an Kultur und Geschichte. Es kann sein, dass es für jede Stadt ein bestimtes Alter gibt. Ich finde, im Moment passt mir Berlin wirklich gut."