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Gespräche gescheitert

22. März 2007

Ursprünglich sollten diese Woche die Details des nordkoreanischen Atomausstiegs geklärt werden. Doch die Gespräche platzten, weil Nordkorea immer noch nicht über das Geld eines eingefrorenen Auslandskontos verfügen kann.

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Der nordkoreanische Chefunterhänler Kim Kye Gwan, Foto: AP
Bleibt hart: Der nordkoreanische Chefunterhändler Kim Kye GwanBild: AP
Sechsergespräche über das Atomprogramm Nordkoreas mit dem U.S.-Gesandten Christopher Hill, Foto: AP
Gespräche gescheitertBild: AP

Die neue Runde der Verhandlungen über den Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms in Peking ist gescheitert. Der Unterhändler Nordkoreas, Kim Kye Gwan, machte sich am Donnerstag (22.3.) überraschend auf die Heimreise. Nach japanischen und südkoreanischen Berichten erschien der Vizeaußenminister am Flughafen, um nach Pjöngjang zurück zu fliegen. Zuvor hatten die anderen Unterhändler bei den Sechs-Parteien-Gesprächen noch vergeblich versucht, die Runde zumindest um einen oder zwei Tage zu verlängern.

Hintergrund des Scheiterns sind die Verzögerungen bei der Überweisung der freigegebenen 25 Millionen US-Dollar (19 Millionen Euro) aus Macao auf ein nordkoreanisches Konto in China. Ohne das Geld hatte Nordkorea nicht an den am Montag aufgenommenen Gesprächen teilnehmen wollen. Der Geldtransfer wurde unter anderem deswegen verzögert, weil die Bank of China die Annahme verweigert hatte. Die chinesische Bank wollte offenbar nichts mit Finanzmitteln zu haben, die nach US-Angaben aus Geldwäsche und -Fälschung oder dunklen Geschäften stammen.

Verdacht auf Geldwäsche

Die Banco Delta Asia in Macao, Foto: AP
Die Banco Delta Asia in MacaoBild: AP

Auf Druck der USA waren die nordkoreanischen Konten 2005 bei der Banco Delta Asia in Macao wegen des Verdachts auf Geldwäsche gesperrt worden. Nordkorea hatte im Vorfeld der Gespräche auf die Freigabe der Gelder beharrt, Washington hatte die Konten erst vergangene Woche freigegeben.

Bei den Gesprächen wollten Nordkorea, die USA, China, Südkorea, Japan und Russland eigentlich über Details der Schließung der nordkoreanischen Atomanlagen absprechen. Das Land hatte am 13. Februar gegenüber den Verhandlungspartnern einem schrittweisen Ausstieg aus seinem Atomprogramm zugestimmt. Gemäß der Vereinbarung soll der Atomreaktor in Yongbyon binnen 60 Tagen abgeschaltet werden. Außerdem soll Nordkorea erstmals seit 2002 wieder Inspekteure der internationalen Atomenergiebehörde IAEA ins Land lassen. Als Gegenleistung wurden dem Land Wirtschafts- und Energiehilfen zugesagt. (ina)