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Grenzen brechen

Angela Lieber22. März 2007

In seinem Film "Am Limit" begleitet Regisseur Pepe Danquart zwei Brüder bei ihren Rekordversuchen im Extremklettern. Hauptkulisse: Die 1000 Meter hohe, fast senkrechte Felswand des "Capitan" in Kalifornien.

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Die Huber-Brüder beim Klettern an der steilen Granitwand des 'Capitan', Quelle: Kinowelt
An der Felswand des "Capitan" starten die Huber-Brüder eine spannende Kletterpartie gegen die ZeitBild: Kinowelt Filmverleih

Ob in den Felsmassiven Kaliforniens oder den Bergen Feuerlands – die aus Bayern stammenden "Huberbuam" zieht es immer wieder in Schwindel erregende Höhen. Für den Film "Am Limit" des Regisseurs Pepe Danquart hing ein ganzes Kamerateam zusammen mit den beiden Extremkletterern in der Wand.

Weltrekord im Speed-Klettern

Huber-Brüder unterhalb eines überhängenden Felsvorsprungs in der Granitwand, Quelle: Kinowelt
Die Huber-Brüder und das Kamerateam stoßen bei den extremen Klettertouren häufig an ihre physischen und psychischen LeistungsgrenzenBild: Kinowelt/Heinz Zak

Oscarpreisträger Danquart dokumentiert das neuste Projekt der weltbekannten Extremkletterer. Die Huber-Brüder wollen "The Nose" in Rekordzeit erklettern - die längste Route einer 1000 Meter hohen, nahezu senkrechten Granitwand des Bergmassivs "Capitan". Der bisherige Weltrekord liegt bei zwei Stunden und 48 Minuten. Die "Huberbuam" wollen schneller sein.

Vor der Felskulisse des kalifornischen Yosemite Valleys beginnt eine dramatische Kletterpartie gegen die Zeit. Doch Alexander Huber stürzt - das Unternehmen muss vorerst abgeblasen werden. Nach einer Bergtour in Patagonien versuchen sich die Brüder ein Jahr später erneut am "Capitan". Diesmal fällt Thomas Huber ins Seil…

Die Menschliche Seite der Huber-Brüder

Die Huber-Brüder und das Kamerateam in den Seilen, Quelle: Kinowelt
Die spektakuläre Felskulisse des Yosemite National Parks in Kalifornien ist Hauptdrehort des ExtremkletterfilmsBild: Kinowelt/Matias Lackner

"Am Limit“ zeigt das schwierige Verhältnis zweier sehr unterschiedlicher Charaktere, die in ihrem Extremsport von unbändigem Ehrgeiz getriebenen sind. Brüderlicher Zusammenhalt prägt das Verhältnis der "Huberbuam" genauso wie Konkurrenzdenken und Egoismus. Während die eigentlichen Aufstiege an der Wand im Stil einer Live-Reportage festgehalten sind, setzt Regisseur Danquart die nächtlichen Träume und Fantasien der Brüder in fiktive Bildersequenzen um.

Zwischen den Kletterszenen werden intime Interviews gezeigt, in denen die Brüder erzählen, warum sie immer wieder ihre physischen und psychischen Möglichkeiten bis "ans Limit" ausreizen.

Auch das Kamerateam arbeitete während des Drehs dicht an der Grenze des Machbaren. Mit voller Ausrüstung hingen die Filmleute im vertikalen Fels, um das Klettern der Profis so nah wie möglich zu dokumentieren. Entstanden sind dabei spektakuläre Aufnahmen in der 1000 Meter hohen Steilwand. Auch die kritischsten Momente - die Stürze der beiden Brüder - sind in Bildern festgehalten.

Letzter Teil der Sporttrilogie

Thomas Huber an der Wand des 'Capitan', Quelle: Kinowelt
An der 1000 Meter hohen Steilwand spielen sich teils dramatische Szenen ab - auch die Stürze der Huber-Brüder sind in packenden Bildern festgehaltenBild: Kinowelt/Heinz Zak

Regisseur Pepe Danquart wurde vor allem durch seinen Antirassismus-Kurzfilm "Schwarzfahrer" bekannt, für den er 1994 den Oscar erhielt. Mit seinem neusten Werk vollendet er eine Trilogie von Sportdokumentationen. In "Heimspiel" - ausgezeichnet mit dem Deutschen Filmpreis für die beste Regie - porträtierte er den Eishockeyverein Eisbären Berlin. Mit "Höllentour" thematisierte er 2004 den Umgang von Radsportlern mit ihrer individuellen Leistungsgrenze während der Tour de France.

Bayrisch für Preußen

"Am Limit" hat durchaus auch komische Filmszenen, die vor allem durch die urbayerische Mundart der "Huberbuam" entstehen. Damit sich auch norddeutsche Gemüter an dem Film erfreuen können, kommt er mit Untertiteln in die deutschen Kinosäle. Filmstart ist der 22. März.