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'The Good German'

Jens Dörr1. März 2007

Steven Soderberghs Film "The Good German" kommt in die deutschen Kinos. Er ist eine Hommage an den legendären "Film Noir" der 1940er-Jahre. In den Hauptrollen: George Clooney und Cate Blanchett.

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Cate Blanchett und George Clooney im Kinofilm "The Good German"
Blanchett und Clooney in "The Good German"Bild: Warner Bros.
Cate Blanchett in einer Filmszene
Cate Blanchett in einer FilmszeneBild: Warner Bros.

Die "Good-Filme" der diesjährigen Berlinale waren "The Good Shepherd" (Der gute Hirte) und "The Good German" von Steven Soderbergh. Kriegskorrespondent Jake Geismar (George Clooney), der im Nachkriegsberlin über die Potsdamer Konferenz (Juli-August 1945) berichtet, trifft seine alte Liebe Lena Brandt (Cate Blanchett) und wird in ein Mordkomplott der Alliierten verstrickt.

Erinnerungen an Chandler-Verfilmungen

Steven Soderberghs Verfilmung des Romans "In den Ruinen von Berlin" von Joseph Kanon ist eine Hommage an den "Film Noir". Er ließ mit der Kameratechnik der damaligen Zeit in schwarz-weiß drehen und bediente sich des alten 1,66:1 Filmformates. Die Charakter-Skizzen erinnern in ihrer kurzen, prägnanten Art an Verfilmungen des amerikanischen Krimi-Schriftstellers Raymond Chandler. Der Film beginnt dann auch mit dem wochenschauartigen Wackeln des Filmtitels. Und im weiteren Verlauf sind mehrere Dokumentaraufnahmen des zerbombten Berlins eingebaut.

Gruß aus Casablanca

Filmausschnitt: Cate Blanchett und George Clooney im Kinofilm "The Good German"
Ich schau dir in die Augen Kleines - "The Good German" geizt nicht mit FilmzitatenBild: Warner Bros.

Viele Szenen des Films meint man irgendwo schon mal gesehen zu haben und schon nach kurzer Zeit erkennt man, dass sich "The Good German" am Filmklassiker "Casablanca" von Regisseur Michael Curtz orientiert. Nicht nur der Einsatz von Licht und Schatten, sondern auch die dramatisch stilisierte Filmmusik erinnert an die filmische Vorlage aus dem Jahre 1942. Der Kriegskorrespondent Jake verkörpert in seiner integren Art die moderne Version des Rick aus "Casablanca" oder des Phillip Marlowe aus "Tote schlafen fest". Lena hingegen personifiziert die "feme fatale", die unheilvoll in die politischen Nachkriegswirren am Vorabend des Kalten Krieges verstrickt ist.

Ein Film mit Licht und Schatten

Nach der Deutschlandpremiere bei der diesjährigen Berlinale wurde vor allem Soderberghs Entwurf eines "grandios" skizzierten Berlin-Bildes gelobt, gleichzeitig aber auch die ausgestellte Künstlichkeit durch den verwendeten "Retro-Look" kritisiert. Ein weiterer Kritikpunkt bezog sich auf die Auswahl der Hauptdarsteller. Cate Blanchett passe als Jakes Geliebte Erna durch ihre makellose Schönheit nicht wirklich in die Rolle der Lena Brandt. Die "Stargesichter" von George Clooney und seiner Partnerin verhinderten, dass der Zuschauer den Zeitsprung zurück in das zerbombte Nachkriegsberlin nachvollziehen könne. Die geplante Zeitreise findet deshalb nie so richtig statt.