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Elchtest bestanden, Deutschland im Viertelfinale

Wim Abbink24. Juni 2006

Das "Sommermärchen" geht weiter: Mit einer phasenweise begeisternden Vorstellung ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach einem 2:0 gegen Schweden bei der WM ins Viertelfinale eingezogen.

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Freude pur nach dem Sieg gegen SchwedenBild: AP

Gegen die Schweden, die ab der 34. Minute in der Unterzahl spielen mussten, zeigte die Auswahl von Bundestrainer Jürgen Klinsmann vor allem in der ersten Halbzeit den wohl besten Fußball bei einer WM seit der Endrunde 1990 in Italien, die mit dem Gewinn des dritten Titels endete. Deutschland spielt nun am kommenden Freitag in Berlin (17.00 Uhr) gegen Argentinien um den Einzug ins Halbfinale.

Ein überragender Miroslav Klose und der zweifache Torschütze Lukas Podolski legten schon in der Anfangsviertelstunde den Grundstein zum Sieg, der in der Art und Weise, wie er herausgespielt wurde, die deutschen Fans unter den 66.000 Augenzeugen in der Münchner Arena von den Sitzen riss. Die "Klinsmänner" gingen ein hohes Tempo, kombinierten fast nach Belieben, waren meist souverän in den Zweikämpfen. Nur selten, und erstaunlicherweise erst nach der eher unberechtigten Gelb-Roten Karte für Teddy Lucic, sorgten auch die Schweden für Gefahr.

Fußball, WM 2006, Deutschland - Schweden, 24.06.2006
Lukas Podolski (Nr. 20) war der MatchwinnerBild: AP

Champagner-Fußball

Auch die größte Chance, trotz Unterzahl noch einmal in das Spiel zurückzukommen, ließen die Schweden ungenutzt. Nach einer eher harmlos erscheinenden Attacke von Christoph Metzelder gegen Henrik Larsson entschied Schiedsrichter Carlos Simon (Brasilien) umgehend auf Strafstoß. Der schwedische Angreifer trat selbst an, schoss den Ball aber über das Tor. Danach kontrollierte die DFB-Auswahl, in der Michael Ballack mit Unterstützung von Torsten Frings Dreh- und Angelpunkt war, die Partie wieder.

Zwölf Minuten, zwei Tore - schneller war eine deutsche Mannschaft bei einer WM noch nie in Führung gegangen. Und die deutsche Auswahl, die zu dieser Phase fast schon ein wenig Champagner-Fußball anbot, hätte schon vor der Pause durchaus noch höher führen können, etwa nach einem Flachschuss von Ballack, den Isaaksson gerade noch entschärfte, oder einem Schuss des starken Klose nach glänzender Vorarbeit von Philipp Lahm, den der ausgezeichnete schwedische Torhüter mühsam parierte.

Deutschland kontrollierte das Spiel 90 Minuten lang

Nach dem verschossenen Elfmeter und einem strammen Schuss von Ballack aus 25 Metern, den Isaaksson noch an den Pfosten lenkte, nahm die deutsche Mannschaft auch angesichts der hohen Temperaturen ein wenig das Tempo aus dem Spiel. Kleine Schönheitsflecke waren einige Patzer im Defensivverhalten. Ansonsten aber kontrollierte die DFB-Auswahl über die gesamte Spielzeit die Partie, wirkte souverän, auch, als sie ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste und die Führung ein wenig verwaltete. Bernd Schneider hätte trotzdem noch das 3:0 erzielen können, traf jedoch in der 84. Minute nur den Pfosten.

Fußball, WM 2006, Deutschland - Schweden, 24.06.2006
Der schwedische Torhüter Andreas Isaksson verhinderte eine höhere NiederlageBild: AP

Der beste deutsche Spieler neben Torschütze Podolski und Kapitän Ballack war Klose, der nicht nur die beiden Tore auflegte, sondern auch in beeindruckender Manier das deutsche Offensivspiel ankurbelte. Bei den stärker eingeschätzten Schweden, offenbar noch ein wenig ausgelaugt vom letzten Vorrundenspiel gegen England, verhinderte Torhüter Isaksson als Bester seiner Mannschaft eine höhere Niederlage.