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Entwarnung in Belgien : Vogelgrippe-Test negativ

14. Januar 2006

In Belgien ist ein Patient mit Grippe-Symptomen auf eine mögliche Infektion mit der gefährlichen Vogelgrippe untersucht worden. Der Verdacht habe sich aber nicht bestätigt, heißt es jetzt.

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Maßnahmen gegen die Vogelgrippe in der TürkeiBild: AP

Gesundheitsminister Rudy Demotte sagte am Samstag (14.1.2006) in Brüssel, nach ersten Untersuchungen des Patienten sei eine Infektion mit dem gefährlichen H5N1-Virus auszuschließen.

Der Patient sei am vergangenen Donnerstag aus dem von der Tierseuche betroffenen Land zurückgekehrt, teilten die Behörden mit. In der Türkei habe sich die Person in einem Gebiet aufgehalten, wo der für den Menschen gefährliche H5N1-Virus nachgewiesen worden sei. Wie die Nachrichtenagentur Belga weiter meldete, handelt es sich möglicherweise um einen türkischen Journalisten, der in seiner Heimat an einer Reportage gearbeitet habe. Am Freitag (13.1.2006) habe er über Grippesymptome wie Fieber geklagt.

Verschärfte Kontrollen

Die Staaten der Europäischen Union haben in den vergangenen Wochen ihre Kontrollen an den Grenzen und bei Reisebussen verstärkt, um die Einfuhr von Geflügel oder anderen mit dem Virus möglicherweise infizierten Dingen zu verhindern.

Rund 80 Tote

Die von dem Erreger H5N1 hervorgerufene Vogelgrippe ist eine Tierseuche, die bisher nicht in einer Infektionskette von Mensch zu Mensch übertragen wird. In der Türkei war die Seuche im Dezember ausgebrochen. Weltweit starben an dem Virus bisher rund 80 Menschen. In der Türkei sind bereits Dutzende Verdachtsfälle aufgetreten. Bei 18 Menschen wurde eine Infektion mit dem potenziell tödlichen H5N1-Virus bestätigt. Bei allen 18 gehen die Behörden davon aus, dass sie direkt mit infiziertem Geflügel in Kontakt gekommen waren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die türkische Regierung um Erlaubnis gebeten, ihre Untersuchungen auszudehnen. So sollen in den betroffenen Dörfern Blut und Schleimhautabstriche von Einwohnern getestet werden, um mögliche Übertragungswege und Risikogruppen zu identifizieren.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei einzelnen Menschen, die sich mit der gefährlichen Vogelgrippe anstecken, ist nach Auffassung von Experten die Isolation der Patienten notwendig und in Europa auch möglich. Für die Behandlung stehen derzeit die Grippemittel Tamiflu und Relenza zur Verfügung. Je schneller die Medikamente gegeben werden, desto wirksamer sind sie. Ein spezielles Mittel zur Bekämpfung des gefährlichen Virus H5N1 gibt es noch nicht, die Forscher suchen jedoch danach.

Tamiflu und Relenza werden nach Erfahrung der Mediziner am besten über mehrere Tage verabreicht. Gleichzeitig wird beobachtet, wie sich das Vogelgrippevirus entwickelt. Viren können während der Behandlung resistent gegen ein Medikament werden. Wie in der Intensivmedizin generell üblich, wird außerdem beobachtet, wie der Patient atmet, ob er Fieber hat, wie seine Blutwerte sind, wie wach der Kranke ist. Auch andere Organe wie Leber und Niere werden untersucht. Bei einem schweren Verlauf wird der Patient unter Umständen in ein künstliches Koma versetzt und beatmet. (chr)