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Ausstrahlung von DW-RADIO in Moskau ausgesetzt

22. Dezember 2005

Russland hat der Deutschen Welle die Mittelwelle-Frequenz zur Ausstrahlung ihrer Radioprogramme entzogen. Seit Donnerstag (22.12.2005) ist der Sender nicht mehr zu empfangen.

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In Russland ist die Deutsche Welle derzeit nicht zu hörenBild: AP

Bislang war die Deutsche Welle mit ihren deutsch- und russischsprachigen Sendungen im Wechsel zu hören. "Seit 2 Uhr Moskauer Zeit sind unsere Programme nicht mehr zu empfangen", sagte der Chefredakteur von DW-RADIO, Miodrag Soric. Die Hintergründe für den Abbruch der Ausstrahlung seien unklar. Offi­zielle Stellen in Moskau hatten auf Anfrage der Deutschen Welle am Don­nerstag (22.12.2005) Frequenz- und Lizenzprobleme als Ursache genannt.

Sorge über die aktuelle Entwicklung

Seit Monaten verhandeln Vertreter des deutschen Auslandsrundfunks und der deutschen Botschaft mit den zuständigen Stellen in Moskau über die Erteilung einer neuen Sendelizenz. "Ich bin besorgt über die aktuelle Entwicklung und hoffe, dass die Unterbrechung der Ausstrahlung nur wenige Tage dauern wird", so Soric.

Die Sendelizenz sei seit 1991 jedes Mal problemlos verlängert worden, sagte Cornelia Rabitz, Leiterin der russischen DW-Redaktion in Bonn. In diesem Jahr habe die russische Seite die Lizenz ohne Begründung auslaufen lassen, obwohl der Antrag auf Verlängerung rechtzeitig gestellt worden sei.

Zu viel Kritik?

Die Deutsche Welle, die auch kritisch über die Ereignisse in Russland und in den GUS-Staaten berichtet, wird wegen ihrer Objektivität und Professionalität von Millionen Hörern in Osteuropa geschätzt. Dies hatte eine erst vor wenigen Tagen veröffentlichte, von der Deutschen Welle in Auftrag gegebene qualita­tive Untersuchung der Programme in Russland ergeben.

"Technisches Problem"

Auch Sendungen der britischen BBC wurden am Donnerstag kurzzeitig nicht in Russland ausgestrahlt. Die BBC-Lizenz sei jedoch am Vortag verlängert worden. Bei der Unterbrechung handele es sich um ein "rein technisches Problem", sagte die Producerin des Moskauer BBC-Büros, Wera Leontjewa, der russischen Nachrichtenagentur Interfax. (chr)