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"Nieder mit der WTO"

Thomas Kohlmann, zurzeit Hongkong / arn13. Dezember 2005

Tausende Globalisierungkritiker haben zum Auftakt des WTO-Gipfels in Hongkong am Dienstag (13.12.) gegen eine weitere Liberalisierung des Welthandels protestiert. Kritische Stimmen gab es genug.

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Globalisierungsgegner gehören zu jedem WTO-Gipfel dazuBild: AP
WTO Konferenz in Hongkong Demonstration
Bild: AP

"Wir wollen insbesondere auf die Rolle der EU aufmerksam machen, denn in Brüssel sind sehr viel Konzernlobbyisten direkt daran beteiligt, die Handelspolitik zu formulieren. Die EU stellt sich zwar gerne als die 'gute Supermacht' dar, doch geht die Kommission in Wirklichkeit auf Schmusekurs mit ihren Großkonzernen und bedient systematisch deren Interessen. Die EU ist ein ganz aggressiver Akteur vor allem in den Dienstleistungs-Verhandlungen, die hier ganz oben auf der Agenda stehen."

(Christina Deckwirth, Referentin für Handelspolitik bei der Nicht-Regierungsorganisation Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung WEED)

"Der gegenwärtige Druck der EU auf Entwicklungsländer, ihre Märkte für Dienstleistungen zu öffnen, spiegelt lediglich die Interessen international tätiger Unternehmen wider."

(Peter Hardstaff, Handelsexperte von World Development Movement)

WTO Konferenz in Hongkong Demonstration
Bild: AP

"Es betrifft Leute wie koreanische Farmer und Bauern auf den Philippinen, die nicht von Subventionen profitieren. Große Konzeren dagegen bekommen diese Subventionen und sie profitieren davon ziemlich stark. Es sind die Kleinbauern, denen es schlecht geht."

(Sarah aus England, lebt seit 14 Jahren in Hongkong)

"Während die Delegierten sich hinter verschlossenen Türen treffen, gehen Pflanzen- und Tierarten in nie da gewesener Geschwindigkeit verloren und Treibhausgase heizen das Klima auf. Die Regierungen müssen endlich aufwachen und die wahren Folgen des Freihandels erkennen."

(Daniel Mittler, Greenpeace International)

Anti-WTO Protestaktion in Hong Kong China
Bild: AP

"Hongkong ist ein friedlicher Ort und es ist ein Zentrum des Welthandels. Wir wollen hier keine Gewalt. Wir wollen nur unsere Meinung der Welt gegenüber zum Ausdruck bringen. Machen Sie sich keine Sorgen, dass es hier zu Gewalttätigkeiten kommt."

(Kim Gi-Cheol, koreanischer Bauernverband KAFF)

Dennoch: Nicht alle Konferenzteilnehmer und Zuhörer der Debatten haben eine politische Mission im Gepäck:

"Ich bin aus der Provinz Xandung [einer früheren deutschen Kolonie, Anm.d.Red.] nach Hongkong gekommen, um mehr über die WTO zu erfahren, um mir ein besseres Bild machen zu können und natürlich, um mich mit anderen Teilnehmern auszutauschen."

(Chen Mingyu, einer der wenigen WTO-Besucher aus der Volksrepublik China)