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Viele Länder bieten Erdbebengebieten Hilfe an

9. Oktober 2005

Das furchtbare Ausmaß der Zerstörungen und die zahllosen Opfer bei dem Erdbeben in Pakistan haben eine Welle der Hilfsbereitschaft und der Anteilnahme auf der ganzen Welt ausgelöst.

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Aus aller Welt wollen Helfer kommen, um zu retten, was zu retten istBild: AP

Ebenso wie viele andere Länder weltweit hat die Bundesrepublik Deutschland Pakistan und Indien Hilfe für die Opfer des verheerenden Erdbebens angeboten. Bundespräsident Hort Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder schickten zudem Kondolenzschreiben an die Regierungen beider Länder.

Köhler schrieb in Telegrammen an den indischen Präsidenten Abdul Kalam und den pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf, er habe mit Trauer von den Erdbeben erfahren. "Die schreckliche Nachricht von dem schweren Erdbeben, das Ihr Land getroffen hat, hat mich tief bewegt", schrieb Köhler an Indiens Präsident Abdul Kalam. Im Namen aller Deutschen übermittelte er seine Anteilnahme.

Schröder
Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: Archiv)Bild: AP

Schröder schrieb an Musharraf: "Deutschland wird ihrem Land in diesen schweren Stunden zur Seite stehen." An den indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh schrieb der Kanzler: "Seien Sie vergewissert, dass Deutschland an Ihrer Seite stehen wird."

Soforthilfe

Außenminister Joschka Fischer erklärte, die Bundesregierung stehe bereits mit örtlichen Hilfsorganisationen in Kontakt, um rasch Unterstützung leisten zu können. Am Sonntag stellte er eine Million Euro aus Mitteln der Humanitären Hilfe des Auswärtigen Amtes für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung. Seit Samstagmorgen sei der Arbeitsstab für Humanitäre Hilfe seines Ministeriums in engem Kontakt mit Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), um Hilfe zu leisten.

Aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes wird auch der Einsatz der bundeseigenen Katastrophenschutzorganisation THW bezahlt, wie das Innenministerium mitteilte. Am Sonntag startete ein 15-köpfiges Team mit Ausrüstung zur technischen Ortung und schweren Bergung in Richtung Islamabad. Bereits am Samstagabend sei ein Spezialteam der "Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland" gemeinsam mit einem französischen Team nach Pakistan gereist. "Wir sind angesichts des furchtbaren Erdbebens zu jeder Hilfeleistung bereit," erklärt Schily. Mit schnellem Handeln könnten hoffentlich viele Menschenleben gerettet werden.

EU hilft

Die Europäische Union gibt nach dem verheerenden Beben Soforthilfe von 3,6 Millionen Euro. Das teilte Entwicklungskommissar Louis Michel am Sonntag in Brüssel mit. Das Geld diene vor allem der medizinischen Versorgung der Opfer. Auch werden nach seinen Worten Zelte und Apparate zur Wasseraufbereitung bereitgestellt. Experten der Behörde hatten schon am Vortag begonnen, die Hilfe vorzubereiten.

Viele Kinder unter den Opfern

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, unterstützt nach eigenen Angaben in Pakistan von der Regierung entsandte Notärzteteams mit technischem Gerät, Medikamenten und logistischer Hilfe. Es sei zu befürchten, dass viele Kinder unter den Erdbebenopfern seien: "Kinder sind besonders von Hunger, Kälte, Krankheiten und Trauma bedroht." Die Bereitstellung von Schutzutensilien, sauberem Wasser und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern habe daher Priorität.

Weitere Hilfsangebote kamen nach Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters unter anderem von folgenden Ländern:

  • Indien: Der frühere Erzfeind bot Pakistan Unterstützung bei den Rettungsarbeiten an.
  • USA: 100.000 Dollar Soforthilfe und Militärhubschrauber für Pakistan.
  • Niederlande: Eine Million Euro Soforthilfe und ein Rettungsteam.
  • China: Ein Rettungsteam mit Spürhunden und technischer Ausrüstung für Pakistan.
  • Australien: 379.000 Dollar Soforthilfe an die drei Länder.
  • Großbritannien: Zwei Rettungsteams für Pakistan.
  • Japan: Rettungskräfte sowie Decken und Zelte im Wert von rund 221.000 Dollar.
  • Türkei: Insgesamt vier Militärflugzeuge mit Ärzten, Rettungskräften und Hilfslieferungen für Pakistan.
  • Vereinigte Arabische Emirate: Ein Rettungsteam für Pakistan.
  • Saudi-Arabien: Hilfslieferungen und Ärzte.
  • Russland: 30 Rettungskräfte, vier Spürhunde sowie eine Lieferung mit Decken, Betten und Zelten. (mas)