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Kosovo und Albanien: Aufschwung durch grenzübergreifende regionale Projekte?

14. Juli 2005

Die nordalbanische Bergregion Kukes ist nur mit einer mehrstündigen Autofahrt vom Zentrum des Landes aus zu erreichen – Kosovo liegt da viel näher. Regionale Politiker setzen nun auf grenzübergreifende Zusammenarbeit.

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Tirana ist für Kukes weit entferntBild: DW

Weil der Bezirk von Kukes in Nordalbanien einige Grenzübergänge mit Kosovo hat, und sich Orte beiderseits der Grenze in unmittelbarer Nähe befinden, halten Vertreter der Verwaltungen beiderseits der Grenze die überregionale Kooperation für beide Regionen für wichtig. Die direkte Zusammenarbeit der Einwohner beiderseits der Grenze sei sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus kultureller Sicht unabdingbar, meint der Bürgermeister der Stadt Kukes, Osman Elezi.

Neue Verkehrsverbindungen

Die bisherigen Kooperationsprojekte hatten bereits durchaus einen positiven Effekt, sagt er, fügt aber hinzu, dass eine Verbesserung der Infrastruktur zwischen den beiden Seiten notwendig ist, um einen wirklichen Durchbruch zu erreichen. Er hofft, dass das Flugfeld von Kukes sich zu einem Regionalflughafen entwickeln lässt, der Einzugsgebiete beiderseits der Grenze bedienen kann: "Ich denke, dass das Ziel, den Flughafen fertig zu stellen, jetzt feststeht. Das würde sehr zur Entwicklung dieser Region beitragen und natürlich auch für die Verbesserung der Beziehungen zum Kosovo. Das wichtigste aber ist die Vollendung der Verkehrsachse Durres-Kukes-Kosovo. Es ist die Hauptader, die uns mit den anderen Teilen des Landes endlich verbinden wird - hier aus den Bergen. Je länger dieses Projekt aber dauert, desto länger wird auch die Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten mit dem Kosovo dauern."

Mehr Grenzübergänge gefordert

Auf der anderen Seite hält der Regierungschef des Bezirks Kukes, Asdvan Noka, die Verbesserung der Verbindungen zum Kosovo für essentiell, um auch die Lebensbedingungen in diesem entlegenen albanischen Gebiet zu verbessern. Er betont, dass die Grenzen dafür durchlässiger werden müssen. Er richtet gleichsam einen Appell an die Öffentlichkeit, diesen Teil des Landes nicht dem Vergessen preiszugeben: "Wir haben verlangt, dass noch zwei bis drei weitere Grenzübergänge eröffnet werden. Es könnte sich um Fußgängergrenzübergänge handeln, die nicht mit Autos zu passieren sind. Wir warten noch auf grünes Licht von unserer Regierung. Die Regierung des Kosovo ist schon bereit, noch zwei bis drei Übergänge einzurichten - aber unsere Regierung hat das bisher blockiert."

Leka Plani, Kukes
DW-RADIO/Albanisch, 12.7.2005, Fokus Ost-Südost