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Montenegrinischer Außenminister fordert Auflösung der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro

16. Dezember 2004
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Belgrad, 15.12.2004, BETA, serb., aus Washington

Montenegro setzt sich für ein Bündnis von unabhängigen Staaten von Serbien und von Montenegro ein. Voraussetzung sei die Auflösung des Parlaments der Staatengemeinschaft, sagte der montenegrinische Außenminister Miodrag Vlahovic in Washington. "Unsere beide Länder wären zwei international anerkannte Staaten. Das künftige Bündnis würde die partnerschaftliche Beziehung Montenegros und Serbiens fördern", erklärte Vlahovic vor den Teilnehmern der Konferenz "Montenegro und die Zukunft", die unter der Schirmherrschaft des amerikanisch-montenegrinischen Forums stattfand.

Er sagte gegenüber den Abgeordneten des amerikanischen Kongresses und den Vertretern der Nichtregierungsorganisationen, dass die Staatengemeinschaft nicht funktioniere und dass Serbien entweder die Vorschläge Montenegros ignoriere oder signalisiere, dass sie nicht Belgrads Priorität sind. "Dass ist das schlimmste politische Signal an die Adresse eines gleichberechtigten Partners. (...) Wir fordern eine Transformierung der Staatengemeinschaft, die träge und uneffektiv ist, in ein Bündnis unabhängiger Staaten. Damit werden wir den Auflösungsprozess Ex-Jugoslawiens für immer beenden", so der montenegrinische Außenminister.

"Es besteht die Gefahr (für Montenegro), eine serbische Provinz ohne elementare staatliche und kulturelle Institutionen zu werden. Wir vergeuden unsere Energie an unbrauchbare und uneffektive, von der serbischen Politik dominierte Institutionen der Staatengemeinschaft, anstatt in Richtung einer EU- und NATO-Annährung zu arbeiten, was auch die Strategie Montenegros ist", erklärte Vlahovic. (...)

Serbien sei völlig geteilt – politisch und kulturell. Serbien mit (Premier) Kostunica an der Spitze sei nicht in der Lage, richtige Antworten auf die noch offenen Fragen in der Region zu geben, so Vlahovic. Er sagte, die Kosovo-Frage sei äußerst komplex und betonte, dass Montenegro an den Verhandlungen über die Zukunft der Provinz nicht teilnehmen werde. "Wir werden jede Lösung bezüglich des entgültigen Status und der Zukunft Kosovos, die die Lage in der Region beruhigt, begrüßen", schlussfolgerte der montenegrinische Außenminister Vlahovic. (fp)