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Kosovo-Albaner auf Antrag des Haager Tribunals wegen Einschüchterung von Zeugen verhaftet

3. November 2004
https://p.dw.com/p/5o8z

Pristina, 2.11.2004, KOSOVA LIVE, engl.

Die UNMIK-Polizei hat auf Verlangen des Internationalen Strafgerichtshofs für das Frühere Jugoslawien (ICTY) einen Kosova-Albaner wegen der Einschüchterung von Zeugen verhaftet und wird ihn in Kürze nach Den Haag ausliefern. UNMIK-Sprecherin Mechthild Henneke erklärte gegenüber KOSOVA LIVE, die Polizei habe Beqe Beqaj aus dem Dorf Petrovo in der Gemeinde Shtimje verhaftet.

Nach Angaben seines Verteidigers Azem Vllasi befindet sich Beqaj unter Arrest in Prishtina und seine Auslieferung nach Den Haag werde in Kürze erwartet. (Chefanklägerin Carla – MD) del Ponte habe am 21. Oktober Anklage erhoben, der Auslieferungsantrag sei am 29. Oktober gestellt worden.

Vllasi zufolge wird Beqaj die Einschüchterung von Zeugen in den Verfahren gegen Fatmir Limaj, Hajredin Balaj und Isak Musliu vorgeworfen. Alle drei befinden sich in Den Haag, ihre Prozesse haben jedoch noch nicht begonnen. Die Staatsanwaltschaft erklärt, sie stoße auf Schwierigkeiten bei den Ermittlungen, da die Zeugen eingeschüchtert würden.

"Der Verdächtige gibt an, er kenne sie, bestreit aber, sie bedroht zu haben. Nach Angaben der Staatanwaltschaft soll das gesamte Thema jedoch vor dem ICTY erläutert werden", so Vllasi.

Im Falle eines Schuldspruchs kann Beqaj zu bis zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt werden. (MK)