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Serbien ein "geeignetes" Land für Menschenhandel

2. November 2004

– Medienkampagne soll den Kampf gegen Menschenhandel unterstützen

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Belgrad, 2.11.2004, VECERNJE NOVOSTI, serb.

Im letzten Jahr ist die Zahl der Kinder, die Opfer von Menschenhandel wurden, um 25 Prozent gestiegen. Die meisten Minderjährigen sind in westeuropäischen Ländern aufgefunden worden – vornehmlich in Nord-Italien, Spanien, Belgien und Schweden. Diese besorgniserregenden Daten haben Vertreter der Nicht-Regierungsorganisation "ASTRA" vorgetragen. ASTRA befasst sich mit dem Problem des Menschenhandels. Die gestrige Pressekonferenz im Belgrader Medienzentrum gab den Auftakt für eine große Medienkampagne unter dem Namen "Es gibt einen Ausweg", organisiert von ASTRA und der UN.

Tim Carlsgaard, Leiter des Internationalen Drogen-Kontroll-Programms der UN (UNDCP), sagte, "Serbien ist ausgesprochen geeignet für diese kriminelle Aktivität. Serbien gilt als Transitland für Opfer aus Russland, der Ukraine und Moldova, es ist auch häufig Zielland. Für viele endet die Reise hier, wo sie enorm ausgebeutet werden".

Den Angaben von ASTRA zufolge sind mehr als 700 000 Frauen, Kinder und Männer Opfer von Menschenhandel. "Das größte Problem besteht darin, dass Kriminelle schnell die Wege ändern, auf denen sie die Frauen transportieren. Es gibt immer neue Zielorte und daher ist es schwierig, ihnen auf die Spur zu kommen. Augenblicklich landen die meisten Opfer in Westeuropa", so Tamara Vukasinovic, Koordinatorin bei ASTRA.

Diese Organisation vertritt die Opfer auch später vor Gericht. Im Augenblick wird nur ein Prozess geführt, weil Menschenhandel als Straftat erst im April 2003 eingeführt wurde. (md)