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"Blic": Serbische Polizisten im Dienste von Kriminellen

27. Oktober 2004
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Belgrad, 26.10. 2004, BLIC, serb.

Bosse von kriminellen Banden zahlen serbischen Polizisten für Bodyguard-Dienste zwischen 50 und 100 Euro am Tag, meldet die Belgrader Tageszeitung "Blic". "Diese Summe ist das Hauptmotiv für die ‚Überstunden‘ der serbischen Polizisten bei den Kriminellen", hebt das Blatt unter Berufung auf eine Polizeiquelle hervor. Die Regierung in Belgrad bereite zur Zeit Maßnahmen zur Verabschiedung eines Gesetzes vor, das den Angehörigen der Polizei Nebentätigkeit erlaube, aber nicht bei den Kriminellen, sondern als Objektschutz der Banken, der Schulen, der Post und anderes, so das Blatt.

Die Bosse von kriminellen Banden wollen unter anderem deshalb aktive Polizisten engagieren, weil sie offiziell Waffen tragen dürfen und weil sie Träger von Geheiminformationen seien, sagte Polizeiinspektor Vladimir Bozovic.

"Blic" teilt mit, diese Frage sei nach der Schussverletzung des Polizisten Nebojsa Djordjevic, der in seiner "Freizeit" als Bodyguard für den umstrittenen Geschäftsmann Andija Draskovic gearbeitet habe, aktuell geworden. "Die Rollen haben sich in den letzten Jahren geändert. Anstatt dass die Polizei eigene Leute in das kriminelle Milieu entsendet, tun dies die Kriminellen bei der Polizei. Sie erhalten damit sowohl bewaffnete Bodyguards mit Polizeimarken als auch brauchbare Informationen, die in keinem Fall zu ihnen gelangen sollten", sagte Polizeiinspektor Bozovic gegenüber dem Belgrader Blatt "Blic". (fp)