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US-Vertreter rufen Serbien-Montenegro zu konkreter Kooperation auf

1. Oktober 2004
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Belgrad, 1.10.2004, B92, serb.

US-Unterstaatssekretär Marc Grossman und der US-Beauftragte für Kriegsverbrechen, Pierre-Richard Prosper, haben am Donnerstag (30.9.) in Belgrad geweilt. Sie haben erneut die serbische Regierung dazu aufgerufen, konkret mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal [ICTY] zusammenzuarbeiten, wenn sie möchten, dass das Land den Weg der euro-atlantischen Integration fortsetzt. Marc Grossman sagte, die Haftbefehle gegen vier wegen Kriegsverbrechen auf dem Kosovo 1999 angeklagte Generale seien eine positive Entwicklung.

Er bedaure indes die Tatsache, dass General Ratko Mladic sich noch immer in Freiheit befinde. Grossman zufolge ist er nicht nach Belgrad gekommen, um neue Fristen zu setzen, wies allerdings darauf hin, dass Serbien bereits die Folgen der Nicht-Zusammenarbeit mit dem ICTY spüre. "Sie sind auf dem Weg in die EU, die Partnerschaft für den Frieden und die NATO blockiert. Wenn Sie mich nach den Folgen der Nicht-Zusammenarbeit für die Zukunft fragen, rufe ich Sie dazu auf, festzustellen, welche Folgen Sie bereits derzeit zu tragen haben. Sie möchten nicht, dass Serbien und Montenegro eine von Europa isolierte Insel ist, aber genau dies geschieht nun. Ich war im Juli hier, und damals haben wir gesagt, dass die Zeit für die Auslieferung von Mladic und der vier Generale gekommen sei. Seitdem sind 90 Tage vergangen, und ich möchte noch nicht einmal daran denken, dass weitere 90, und erneut 90 Tage vergehen. Daher wiederhole ich: die Frist ist gestern abgelaufen", so der amerikanische Diplomat. (md)