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"Faszinierendes, einmaliges Projekt"

2. Dezember 2002

- Bundespräsident Rau eröffnete Andrássy-Universität

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Budapest, 2.12.2002, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch

Am vergangenen Freitag (29.11.) weilte der deutsche Bundespräsident Johannes Rau zu einem eintägigen Besuch in Ungarn. Auf seinem Programm standen unter anderem Gespräche mit seinem ungarischen Amtskollegen Ferenc Mádl, Premier Péter Medgyessy sowie Otto Heinek, dem Vorsitzenden der Landesverwaltung der Ungarndeutschen. Höhepunkt war die Teilnahme von Rau an der feierlichen Eröffnung der Andrássy-Universität. (...)

Gründungsrektor Hazai drückte sein Bedauern darüber aus, dass die beiden geistigen Väter der Universität, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber und Ex-Ministerpräsident Viktor Orbán wegen anderer Verpflichtungen nicht an der Feier teilnehmen konnten. Von beiden verlas er eine Grußbotschaft.(...)

Bundespräsident Rau nannte die Universität in seiner Ansprache "ein faszinierendes, bisher einmaliges Projekt". Er würdigt sie als "erste deutschsprachige Universität, die nach dem Kriege außerhalb des deutschsprachigen Raumes eröffnet wird". Die Universität sei ein "eindrucksvolles und schönes Beispiel dafür, wie Europa zusammenwächst und die alten Traditionen des kulturellen Austauschs wiederbelebt werden", so Rau weiter.

Zur Stellung der deutschen Sprache in Ungarn bemerkte Rau: "Ich freue mich darüber, dass hier so viele Menschen Deutsch sprechen und jetzt auch auf Deutsch studiert werden kann". Die Förderung der Verbreitung der deutschen Sprache durch Deutschland nannte er eine "gute Investition". Rau vergaß in seiner Ansprache auch nicht Viktor Orbán dafür zu danken, dass er die Idee zur Gründung der Universität gefördert hatte. Sein Dank richtete sich auch an die Regierung Medgyessy, die das Projekt entschlossen beendet hatte.

Die Andrássy-Universität hatte ihren Lehrbetrieb am 2. September aufgenommen. Sie bietet Universitätsabsolventen aus dem ostmitteleuropäischen Raum sowie den deutschsprachigen Ländern eine praxisnahe Zusatzqualifikation in den Fachbereichen Internationales Recht, Internationale Beziehungen und Mitteleuropastudien in deutscher Sprache. Das zweijährige Studium soll den Studenten ermöglichen, Führungspositionen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur wahrzunehmen.

Baden-Württemberg und Bayern werden in den nächsten fünf Jahren insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Im Auftrag der Bundesregierung wird der Deutsche Akademische Austauschdienst die Hochschule bis 2004 mit 470.000 Euro fördern. (...) (fp)