1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Biowaffen: die wichtigsten Erreger

Daniel Wortmann1. Oktober 2002

Biologische Waffen gelten als die "Atombombe des kleinen Mannes". In den Händen von Terroristen könnten sie zu einer weltweiten Bedrohung werden. Welche tödlichen Erreger und Bio-Gifte gibt es? Ein Überblick

https://p.dw.com/p/2iHO

Butolinus Toxin

Butolinus Toxin gehört zu den wirkungsvollsten tödlichen Substanzen. Es handelt sich nicht um einen lebensfähigen Organismus, sondern um ein Gift, das aus einem Bakterium gewonnen wird. Der Giftstoff kann sowohl über die Luft als auch über die Nahrung aufgenommen werden und innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen. Verschwommene Sicht, Sprechbeschwerden und Muskelschlappheit gelten als charakteristische Symptome. Eine Impfung zur Vorbeugung ist ebenso möglich wie die Behandlung mit einem Gegengift.

Milzbrand

Der Milzbrand- Erreger
Bacillus anthracis - MilzbranderregerBild: AP

Milzbrand ist auch unter dem Namen Anthrax bekannt. Die Infektion erfolgt über die Luft oder durch Berührung. Nach dem Einatmen von Erregern muss die Behandlung mit Antibiotika noch vor dem Auftreten von Symptomen erfolgen; ansonsten ist die Infektion meist tödlich. Durch eine Impfung kann auch hier vorgebeugt werden.

Pest

Der Pesterreger wird von Flöhen auf den Menschen übertragen. Auffälligstes Symptom der Beulenpest sind Pusteln und große schwarze Flecken. Daneben existiert auch die Lungenpest, die sich zusätzlich durch Bluthusten äußert. Pest kann mit Antibiotika behandelt werden, gerade bei Lungenpest ist die Todesrate trotzdem sehr hoch.

Pocken

Große, schmerzhafte Pusteln sind das bekannteste Symptom für Pocken. Sie treten etwa zwei Wochen nach der Ansteckung auf. Der Pockenvirus ist sehr robust und überdauert sogar Explosionen. Zudem ist er extrem ansteckend. Da er als ausgerottet gilt, werden kaum noch Impfstoffe gelagert. Pocken können innerhalb von zwei Wochen zum Tod führen. Eine Behandlungsmethode ist nicht bekannt.

Tularämie

Das Bakterium Franciscella tularensis ist sehr resistent gegen äußere Einflüsse. Die Infektion kann durch Einatmen, Kontakt mit verseuchten Nahrungsmitteln oder durch Insektenstiche erfolgen. Zu den Symptomen gehören geschwollene Drüsen, Fieber und Schüttelfrost. Tularämie weist eine Todesrate von gut 30 Prozent auf und kann mit Antibiotika behandelt werden.

Virales Hämorrhagisches Fieber

Eine Krankheit, die durch eine ganze Reihe verschiedene Viren ausgelöst wird, darunter auch das Ebola-Virus. Sie verursacht schwere innere Blutungen und kann zu Nieren- oder Lungenversagen führen. Die Viren vermehren sich im Organismus von Tieren und können über das Fleisch und über Ausscheidungen der Tiere sowie durch Insektenstiche übertragen werden. Durch Ansteckung, etwa über Blut oder Urin, kann es zu Epidemien kommen. Gegen die meisten der Viren gibt es keine Impfstoffe.