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Commerzbank will Staatsgelder zurückzahlen

23. Februar 2011
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Die teilverstaatlichte Commerzbank gibt nach der Rückkehr in die Gewinnzone den lange erwarteten Startschuss zur Rückzahlung der staatlichen Milliardenhilfen. Derzeit wird die Bank vom Staat mit Stillen Einlagen in Höhe von 16,2 Milliarden Euro gestützt. Zudem hält der Bund ein Viertel der Commerzbank-Anteile. "Wir wollen die Stillen Einlagen des (Bankenrettungsfonds) SoFFin bereits 2011 um einen signifikanten Betrag zurückführen", kündigte Vorstandschef Martin Blessing am Mittwoch (23.02.2011) an. "Signifikant ist für mich alles, was über zehn Prozent liegt." Experten erwarten den ersten großen Schritt zum Abbau der Hilfen aus der Finanzkrise von insgesamt 18,2 Milliarden Euro spätestens für den Sommer. "Wir halten uns alle Möglichkeiten offen", sagte Blessing. Dabei könne die Commerzbank auch mit der Rückzahlung beginnen, ohne frisches Kapital am Markt aufzunehmen.

Von Seiten der Politik steigt der Druck auf Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus, die Staatshilfen bald zurückzuzahlen. Immerhin kämpfte sich die Commerzbank im vergangenen Jahr dank der brummenden Konjunktur in die Gewinnzone zurück und verdiente mit 1,43 (2009: minus 4,54) Milliarden Euro netto mehr als erwartet. Dennoch geht der Staat, der 25 Prozent plus eine Aktie an dem Institut hält, für 2010 leer aus und kann noch nicht einmal mit den fälligen Zinsen von gut 1,5 Milliarden Euro auf das Steuerzahlergeld rechnen. Grund dafür ist ein Konzernverlust von 1,2 Milliarden nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB). Dieser geht auf eine milliardenschwere Abschreibung auf den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Eurohypo zurück.