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Handelsabkommen zwischen USA und Südkorea

4. Dezember 2010

Die Verhandlungen haben etwa drei Jahre gedauert. Doch nun sind sich die USA und Südkorea einig über ihr Freihandelsabkommen. Es soll Zölle abbauen und beiden Ländern große wirtschaftliche Vorteile bringen.

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US-Präsident Barack Obama und der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak (Foto: AP)
Vom Erfolg des Abkommens überzeugt: Obama und LeeBild: AP

"Diese Vereinbarung ist bedeutend, da sie die Interessen beider Länder ausgeglichen widerspiegelt und die Grundlage für Gewinne auf beide Seiten legt", sagte der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak am Samstag (04.12.2010). Das Freihandelsabkommen, auf das sich die USA und Südkorea am Freitag geeinigt hatten, soll mindestens 70.000 US-amerikanische Arbeitsplätze sichern, hieß es in einer Erklärung von US-Präsident Barack Obama. Die US-Ausfuhren nach Südkorea würden um elf Millionen Dollar gesteigert werden.

Eine Frau geht an einem weißen Hyundai-Wagen vorbei (Foto: AP)
Angst vor der Konkurrenz aus SüdkoreaBild: AP

Südkorea ist bislang der achtgrößte Handelspartner der USA. Vor drei Jahren haben beide Länder mit den Verhandlungen über das Abkommen begonnen, mehrere Tage haben die Delegationen nun erneut verhandelt bis die Einigung stand. Strittig waren einige Punkte des Vertrages in Bezug auf die Automobilindustrie.

Knackpunkt: Importe südkoreanischer Autos in die USA

Durch die Beseitigung von Handelszöllen befürchtete die von der Wirtschaftskrise stark gebeutelte US-Automobilindustrie eine Überschwemmung des Marktes mit südkoreanischen Autos. Die USA haben nun ausgehandelt, dass der Zoll in Höhe von 2,5 Prozent auf den Import koreanischer Autos nicht sofort, sondern erst in fünf Jahren aufgehoben werden soll. Südkorea hat dem nun zugestimmt. Im Gegenzug muss das Land den Zoll auf Importwagen aus den USA sofort auf vier Prozent halbieren und ebenfalls in fünf Jahren komplett abschaffen. Außerdem wurden die Sicherheitsbestimmungen für die Einfuhr von US-Fahrzeugen nach Südkorea gelockert.

General Motors World Sitz in Detroit mit Stopschild und drei wehenden US-amerikanischen Flaggen (Foto: dpa)
Keine rosigen Zeiten für die US-AutomobilbrancheBild: dpa

Die USA dürfen weiterhin einen Zoll auf Lastwageneinfuhren in Höhe von 25 Prozent erheben und müssen diesen erst innerhalb von acht Jahren schrittweise abbauen. Südkorea hebt seinen Einfuhrzoll von zehn Prozent auf US-Lastwagen jedoch sofort auf.

Abkommen mit großer Tragweite

Für Experten ist das nun beschlossene Freihandelsabkommen voraussichtlich das größte der USA seit dem Nordamerikanischen Abkommen (NAFTA) mit Kanada und Mexiko von 1994. Die neue Vereinbarung muss noch von beiden Parlamenten ratifiziert werden. Die US-amerikanische Handelskammer in Seoul rechnet damit, dass das Handelsabkommen im Juli 2011 in Kraft treten kann.

Autor: Nicole Scherschun (dpa, afp, dapd, rtr)
Redaktion: Annamaria Sigrist