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Haiti von Hurrikan bedroht

6. November 2010

Der bitterarme Karibikstaat Haiti kommt nicht zur Ruhe. Nach Erdbeben-Katastrophe und Cholera wird das Land nun von dem schweren Hurrikan "Tomas" heimgesucht. Durch Überflutungen kamen bereits mehrere Menschen ums Leben.

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Cholera-Patienten in Haiti
Auf Hilfe angewiesen: die notleidenden Menschen von HaitiBild: AP

Der Hurrikan "Tomas" hat am Freitag (05.11.2010) die Küste von Haiti erreicht. Die Hafenstadt Leogane wurde überflutet, mindestens sechs Menschen kamen dort nach Behördenangaben ums Leben. Die im Südwesten des Landes gelegene Stadt war bereits bei dem schweren Erdbeben im Januar zu 90 Prozent zerstört worden. Dutzende Familien flüchteten nun vor den Fluten aus ihren Notunterkünften.

Überflutungen in Haiti (Foto: AP)
Haiti unter WasserBild: AP

Auch in Teilen der Hauptstadt Port-au-Prince stand nach heftigen Regenfällen das Wasser auf den Straßen. Hilfskräfte befürchteten, dass der Wirbelsturm zu einer weiteren Ausbreitung der Cholera in Haiti führen könnte.

Der Sturm "Tomas" hat inzwischen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde erreicht. Das US-Hurrikanzentrum in Miami rechnet mit einer Verschärfung der Lage.

Menschen sollen in Schulen Zuflucht suchen

Die Regierung rief unterdessen die Erdbebenopfer dazu auf, ihre Notunterkünfte zu verlassen und Zuflucht zum Beispiel in Schulen oder Kirchen zu suchen. In Haiti leben immer noch rund 1,3 Millionen Menschen in Zelten, seit das Erdbeben ihre Häuser zerstörte.

Archivbild Notunterkünfte Haiti (Foto: dpa)
Notunterkünfte in Haiti bieten kaum noch SchutzBild: picture-alliance/ dpa

Die USA bereiten währenddessen Katastrophenhilfe für das gebeutelte Land vor. Es stünden 125.000 Rettungspakete für den Fall bereit, dass der Wirbelsturm massive Schäden anrichte, teilte das US-Außenministerium mit. Darin enthalten seien unter anderem Hygieneartikel, Nahrung, Wasser und Decken. Zudem seien mehr als 20 Teams mit Katastrophenhelfern in Bereitschaft versetzt worden - zusätzlich zu den Gruppen, die bereits seit dem Erdbeben im Januar in dem Land seien. Darüber hinaus sei ein US-Kriegsschiff mit zehn Hubschraubern und medizinischen Mitarbeitern an Bord in der Region unterwegs, um Unterstützung bieten zu können.

Die in Leogane eingesetzten Mitarbeiter der Hilfsorganisation CARE berichteten nach Deutschland, dass in ihrem Gebiet das Wasser mehr als anderthalb Meter hoch stehe. Nun sei schnelle Unterstützung notwendig.

Autor: Marko Langer (dpa, dapd, rtr)
Redaktion: Christian Walz