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"Matthew" sucht Zentralamerika heim

25. September 2010

Begleitet von heftigen Regenfällen ist der Tropensturm "Matthew" an der Kariribküste Nicaraguas auf das Festland getroffen. Nun drohen in Zentralamerika gefährliche Erdrutsche und Überschwemmungen.

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Ein Fischer rennt am 24.09.2010 in La Ceiba in Hondura während des Unwetters geduckt einen Steg entlang (Foto: AP)
"Matthew" überzieht die Länder Zentralamerikas mit heftigem RegenBild: AP

Mehrere tausend Menschen wurden in der Region östlich von Puerto Cabezas in Nicaragua vorsorglich in Sicherheit gebracht. Die Flughäfen im Nordosten des Landes stellten vorübergehend den Verkehr ein. Wie Präsident Daniel Ortega mitteilte, verursachte der Tropensturm bisher jedoch keine größeren Schäden.

Eine Frau am 24.09.2010 vor einem zerstörten Haus in Mexiko (Foto: dpa)
Bereits seit mehreren Wochen herrschen Unwetter in der RegionBild: picture-alliance/dpa

Nach seinem Landgang zog "Matthew" nach Honduras weiter und schwächte sich auf rund 75 Kilometer in der Stunde ab. Auf seinem Weg über Guatemala nach Mexiko erwarten Meteorologen eine weitere Abschwächung.

Alarmstufe Rot in Honduras und Guatemala

"Matthew" hat den Norden Nicaraguas und Honduras mit starken Regenfällen überzogen. Die Regierung von Honduras löste deshalb in der Nacht zum Samstag (25.09.2010) landesweit Alarmstufe Rot aus. Der Präsident des zentralamerikanischen Landes, Porfirio Lobo, warnte vor weiteren schweren Niederschlägen, die in Gebirgsgegenden zu Erdrutschen und im Flachland zu Überschwemmungen führen könnten. Nach Behördenangaben sind durch den seit Wochen andauernden Regen die Flüsse bereits angeschwollen und die Böden aufgeweicht.

Bewohner beobachten am 24.09.2010 von einer Brücke aus die stark angeschwollenen Fluten eines Flusses nördlich von Managua in Nicaragua (Foto: dpa)
Heftiger Regen lässt Flüsse stark anschwellen, die Behörden warnen vor Erdrutschen und ÜberschwemmungenBild: picture-alliance/dpa

In Guatemala rief die Regierung für fast die Hälfte des Landes die Alarmstufe Rot aus. Präsident Álvaro Colom forderte die Behörden auf, die Bewohner nahe der Karibikküste in Sicherheit zu bringen. Guatemala leidet bereits seit Wochen unter Unwettern - den schwersten seit rund 60 Jahren. Dabei starben mehr als 270 Menschen.

Fünf Tote bei Unwettern in Haiti

Auch Haiti hat zurzeit mit heftigen Unwettern zu kämpfen. In der Hauptstadt Port-au-Prince kamen dabei am Freitag mindestens fünf Menschen ums Leben. Die Opfer wohnten in Notlagern, die für die Obdachlosen nach dem verheerenden Erdbeben vom Januar errichtet worden waren. Nach Behördenangaben rissen die heftigen Stürme der vergangenen Tage in den Notlagern zahlreiche Zelte und Sanitäreinrichtungen fort. In der Hauptstadt seien Häuser abgedeckt, Bäume entwurzelt und Stromleitungen unterbrochen worden.

Unterdessen droht vom Atlantik her bereits neues Ungemach. Der Tropensturm "Lisa" entwickelte sich nach Angaben des US-Hurrikanzentrums in Miami zum siebten Hurrikan der Saison - allerdings noch weit draußen auf dem Meer. Als erster Hurrikan der Saison im Atlantik war in der vergangenen Woche "Karl" auf Land getroffen und mit schweren Regenfällen über Teile Mexikos hinweggezogen.

Autorin: Ursula Kissel (afp, dpa)
Redaktion: Hartmut Lüning