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EU verbietet illegales Tropenholz

7. Juli 2010

Ab 2012 darf kein illegal geschlagenes Tropenholz mehr in die EU eingeführt werden. Die EU will so die tropischen Wälder schützen und den Klimawandel verlangsamen. Zurzeit ist ein Fünftel aller EU-Holzimporte illegal.

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Regenwald in Kamerun (Bild: dpa)
Regenwälder sollen besser geschützt werdenBild: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Das EU-Parlament hat am Mittwoch (07.07.2010) für eine strikte Regulierung des Tropenholzhandels gestimmt. Mit dem Einfuhrverbot dürfen illegales Tropenholz und daraus hergestellte Produkte ab 2012 in der EU auch nicht mehr gehandelt werden. Einen Nachweis über das legal geschlagene Holz muss der Importeur vorlegen, der das Holz auf den EU-Markt bringt.

Importeure in der Verantwortung

Die Verbraucher können in Zukunft an Etiketten an den Produkten erkennen, ob das Holz legal geschlagen wurde. Bei Verstößen wird derjenige verantwortlich gemacht, der das Holz als erster auf den europäischen Markt gebracht hat. Jetzt müssen die EU-Mitgliedsstaaten noch festlegen, wie sie auf nationaler Ebene gegen Holz-Straftäter vorgehen. Einen Strafkatalog der EU gibt es nicht.

Beliebtes Urwaldholz

Tropenholz (Bild: DW)
Riesige Mengen an illegalem Tropenholz gehen jedes Jahr nach Europa

Jedes Jahr werden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald abgeholzt. im weltweiten Handel liegt der Anteil von illegalem Holz bei geschätzten 40 Prozent. Die EU gilt dabei als einer der größten Importeure von illegalem Tropenholz - besonders beliebt: das Holz aus Urwäldern. Das Holz wird wegen des niedrigen Preises gern gekauft.

Holzkrise im Kongo

Regenwald im Kongo (Bild: dpa)
Regenwald im KongoBild: dpa

In Afrika ist die Demokratische Republik Kongo besonders betroffen von der illegalen Abholzung. Schon im Mai hatten EU-Umweltkommissar Janez Potocnik und Kongos Forstminister Henri Djombo ein Abkommen gegen die Einfuhr von illegalem Tropenholz unterzeichnet. Demnach müssen ab Juli 2011 Genehmigungen für alle Holzimporte vorgelegt werden. Sie müssen die legale Herkunft des Holzes bestätigen. Der Kongo führt pro Jahr Holzprodukte für über 250 Millionen Euro aus, wovon die Hälfte in die EU gelange, heißt es von Seiten der Kommission.

Die EU saß bei Ihrem grundsätzlichen Beschluss gegen illegales Tropenholz im sprichwörtlichen Glashaus: Im sanierten Berlaymont-Hauptgebäude der EU-Kommission wurde im vergangenen Jahr illegal geschlagenes Tropenholz verarbeitet.

Kritik an der neuen Tropenholz-Regulierung kam von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die vorgeschlangenen Sanktionen und Strafen seien zu schwach und er Termin bis zum Inkrafttreten des Banns noch zu lange hin.

Autorin: Christine Harjes

Redaktion: Dirk Bathe