Haftstrafe und 30 Jahre Berufsverbot für iranische Journalistin

Die iranische Journalistin und Frauenrechtlerin Zhila Bani Jaghob ist in Teheran zu einem Jahr Haft und 30 Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Die iranische Justiz habe deutlich gemacht, dass ein Grund für dieses Urteil „die Artikel, die ich auf meinem Weblog veröffentlicht habe“ seien, sagte Bani Jaghob der Deutschen Welle.

Auf ihrem Blog „Wir sind Journalisten“ habe sie wiederholt über die Proteste gegen die umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 in Iran geschrieben. Sie werde gegen das Urteil Berufung einlegen. Nach den Wahlen im vergangenen Jahr war Bani Jaghob verhaftet und nach 70 Tagen wieder freigelassen worden. Ihr Mann, ebenfalls Journalist, ist zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Nach Angaben der Bloggerin sind „derzeit mehr als 40 Journalisten und Blogger in Iran inhaftiert“.

Das Weblog „Wir sind Journalisten“ ist bei den BOBs, dem internationalen Blog-Award der Deutschen Welle, im April mit dem Reporter-ohne-Grenzen-Preis ausgezeichnet worden. „Mit dem Preis soll ihr enormes Engagement für das Recht auf freie Meinungsäußerung geehrt werden. Sie ist eine der wenigen Journalistinnen, die noch immer in Iran arbeiten“, so die Jury.

Zur Preisverleihung am heutigen Dienstag, 22. Juni, um 17.30 Uhr im Rahmen des Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn konnte Zhila Bani Jaghob wegen eines Ausreiseverbots nicht kommen, schickte aber eine Grußadresse.

Bani Jaghob ist derzeit nicht nicht im Gefängnis, sondern auf freiem Fuß, da sie eine Kaution hinterlegt hat. Das Verfahren geht weiter.

22. Juni 2010
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