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Santos gewinnt Wahl in Kolumbien

21. Juni 2010

Der konservative Regierungskandidat Juan Manuel Santos hat die Präsidentenwahl klar gewonnen. Die Wahl wurde von Gewalt überschattet – es gab Tote.

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Santos bei der Stimmabgabe (Foto: ap)
Santos siegessicherBild: AP

Nach Auszählung von 60 Prozent der Stimmen lag Santos bei 69 Prozent. Sein Gegenkandidat, Antanas Mockus, kam bei der Stichwahl am Sonntag (20.06.2010) auf 28 Prozent.

Mokus spricht im Wahlkampf (Foto: ap)
Unterlegen: Grünen-Kandidat Antanas MockusBild: AP

Santos gilt als enger Vertrauter von Staatschef Alvaro Uribe, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte. In seiner Siegesrede dankte Santos dem populären Amtsinhaber. "Dies ist auch ihr Triumph", sagte er vor etwa 5000 jubelnden Anhängern in der Hauptstadt Bogotá. "Die Kolumbianer haben heute massiv dafür gestimmt, sein Programm fortzusetzen". Von seinem Aufruf zu nationaler Einigkeit und für ein "Ende des Hasses" nahm er ausdrücklich die linken FARC-Rebellen aus, denen er mit noch vernichtenderen Schlägen drohte als bisher. Als Verteidigungsminister hatte der 58-jährige zwischen 2006 und 2009 mit dazu beigetragen, die Rebellenbewegung deutlich zu schwächen.

Gegenkandidat Antanas Mockus, Grünen-Politiker und frühere Bürgermeister von Bogotá, hatte ebenfalls ein hartes Vorgehen gegen die FARC angekündigt. Der Sohn litauischer Einwanderer machte sich im Wahlkampf aber vor allem für eine korruptionsfreie Regierung stark.

Favorit nach dem ersten Wahlgang

Schwer bewaffneter Sold
Soldaten sicherten die WahlBild: (Foto: ap)

Santos galt schon vor der Stichwahl als klarer Favorit. Beim ersten Wahlgang Ende Mai hatte der Sohn einer einflussreichen Oberschichtfamilie 46,5 Prozent der Stimmen errungen, Mockus hingegen 21,4 Prozent. Zudem konnte Santos in der zweiten Runde mit der Unterstützung von zwei kleineren Parteien aus dem konservativen Lager rechnen, deren Kandidaten vor drei Wochen ausgeschieden waren.

Die Wahl wurde trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen von Gewalt überschattet. Bei verschiedenen Gewalttaten wurden mindestens 17 Soldaten, Polizisten und Rebellen getötet, wie die Sicherheitskräfte mitteilten.

Kolumbien leidet neben dem Krieg gegen die FARC und die Drogenmafia unter der höchsten Arbeitslosigkeit in Lateinamerika. Unter Uribe hat sich zudem die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. "Ich stehe den Armen gegenüber in der Pflicht", betonte Santos bei seiner Siegesfeier. "Wir werden Millionen aus der Armut herausführen."

Autor: Oliver Samson

Redaktion: Walter Lausch