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Israel schlägt weiterhin hart zurück

2. April 2010

Die israelische Siedlungspolitik löst immer neue Proteste und Raketenangriffe der Palästinenser aus. Israel beantwortet diese Angriffe mit unverminderter militärischer Härte: Wieder wurde der Gazastreifen bombardiert.

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Palästinenser auf Trümmern nach einem Luftangriff (Foto: ap/Archiv)
Szenen der Zerstörung nach Luftangriffen im Gazastreifen: Immer wieder werden auch Zivilisten zu Opfern (Archivfoto)Bild: AP

Mit einer Reihe von Luftangriffen im Gazastreifen reagierte Israel in der Nacht zum Freitag (02.04.2010) auf den erneuten Beschuss seines Grenzgebiets durch radikale Palästinenser. Kampfflugzeuge und Hubschrauber griffen Ziele in Gaza-Stadt und im Süden des Palästinensergebiets an. Ärzte berichteten dort, drei Kinder seien durch herumfliegende Trümmer verletzt worden.

Extremistische Palästinenser hatten zuvor aus dem Gazastreifen wieder eine Rakete auf den Süden Israels abgefeuert. Nach Berichten des israelischen Rundfunks gab es beim Einschlag in Aschkelon Sachschäden.

Ziele der israelischen Luftwaffe waren laut Palästinensern auch mehrere Einrichtungen nahe Chan Junis im Süden des von der Hamas kontrollierten Küstenstreifens, darunter ein Lager der Essedin-el-Kassam-Brigaden. Dabei sei aber auch das Flüchtlingslager Nusseirat getroffen worden, sowie eine Fabrik nahe Gaza-Stadt. Israelische Medien sprachen von Waffenwerkstätten und Trainingseinrichtungen "palästinensischer Widerstandsgruppen". Es handelte sich um einen der massivsten Einsätze der Luftwaffe der letzten Zeit.

Streit um Ostjerusalem sorgt für Eskalation der Gewalt

Israelische Polizei auf Pferden und mit Hunden gegen maskierte palästinensische Demonstranten (Foto: ap/Archiv)
Straßenschlachten in Jerusalem bei Protesten gegen die neuen israelischen BauprojekteBild: AP

In den vergangenen Wochen hatte die Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern wieder zugenommen. Der Ankündigung weiterer Siedlungsbauprojekte im arabischen Ostteil Jerusalems hatten militante Palästinenser wieder verstärkte Raketenangriffe aus dem Gazastreifen folgen lassen. Nach Armeeangaben wurden allein im März 20 Raketen und Mörsergranaten in Richtung Israel abgefeuert.

Vor einer Woche waren bei dem schwersten Zusammenstoß seit Ende des Gaza-Kriegs vor 14 Monaten zwei israelische Soldaten und zwei militante Palästinenser getötet worden.

Die verstärkte internationale Diplomatie mit dem Ziel, Israelis und Palästinenser wenigstens zu indirekten Gesprächen zu bewegen, war wegen der israelischen Siedlungspolitik zunächst weitgehend gescheitert. Die israelische Tageszeitung "Haaretz" berichtete jetzt, die US-Regierung fordere von Israel einen viermonatigen absoluten Baustopp in Ostjerusalem.

Autor: Siegfried Scheithauer (afp, apn, rtr, dpa)

Redaktion: Martin Schrader