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Obama will in Afghanistan "Job erledigen"

29. März 2010

Bei einem Blitzbesuch in Afghanistan hat US-Präsident Barack Obama vor einem Rückfall des Landes in die Hände von Aufständischen gewarnt. Seinem afghanischen Kollegen Hamid Karsai redete Obama ins Gewissen.

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Barack Obama (Foto: AP)
Obama: Die USA werden "nicht einfach weggehen"Bild: AP

Die USA und ihre Partner würden den "Elan der Taliban" stoppen und verhindern, dass Afghanistan wieder zu einem Rückzugsraum für das Terrornetzwerk El Kaida werde, versicherte Obama bei einem unangekündigten Besuch auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram. Zwar werde es Rückschläge geben, "aber wir werden unseren Job erledigen", sagte der US-Präsident vor gut 2000 amerikanischen Soldaten.

"Wir wurden angegriffen"

Erneut verteidigte Obama die im Dezember 2009 beschlossene Aufstockung der US-Truppen um 30.000 Männer und Frauen. "Wir haben diesen Krieg nicht gewählt", betonte Obama. "Wir wollten unseren Einfluss nicht ausdehnen oder uns in ausländische Angelegenheiten einmischen. Doch wir wurden am 11. September 2001 angegriffen."

Wenn es nicht gelinge, El-Kaida-Terroristen und Taliban erfolgreich zu bekämpfen, "wenn Afghanistan zurückgleitet, dann werden mehr Leben von Amerikanern auf dem Spiel stehen, und die Welt wird deutlich weniger sicher sein", meinte Obama, der sich ausdrücklich auch bei den verbündeten Truppen für deren Einsatz in Afghanistan bedankte.

Barack Obama und Hamid Karsai (Foto: AP)
Hamid Karsai dankte dem US-Präsidenten für die Unterstützung der Vereinigten StaatenBild: AP

Nach der Truppenaufstockung werden sich Ende dieses Jahres etwa 100.000 amerikanische Soldaten in Afghanistan aufhalten. Hinzu kommen insgesamt mehr als 40.000 Soldaten aus anderen Ländern, darunter Deutschland.

Korruption, Vetternwirtschaft, Drogenhandel

Vor seinem Truppenbesuch war Obama in Kabul mit dem afghanischen Staatschef Hamid Karsai zusammengekommen, dem er seine Zielvorgaben für eine Befriedung Afghanistans verdeutlichte. Militärisch würden weitere Fortschritte gemacht, "aber wir wollen auch Fortschritt an der zivilen Front sehen", sagte der US-Präsident. Dies werde zu einem sichereren und wohlhabenderen Afghanistan führen.

Barack Obama beim Truppenbesuch in Afghanistan (Foto: AP)
Keine Berührungsängste: Barack Obama auf dem US-Stützpunkt BagramBild: AP


Von Karsai verlangte Obama mehr Engagement im Kampf gegen Korruption, Vetternwirtschaft und Drogenhandel. Ein hochrangiger Washingtoner Regierungsbeamter charakterisierte das rund 30-minütige Gespräch mit Karsai anschließend als "sehr produktiv".

Der afghanische Präsident selbst sprach von einer "guten Diskussion". Obama lud Karsai, der nach einer umstrittenen Wahl im November für eine zweite Amtszeit vereidigt worden war, für den 12. Mai in die USA ein. Karsai habe zugesagt, teilte das Weiße Haus mit.

Es war Obamas erster Afghanistan-Besuch seit seiner Amtsübernahme am 20. Januar vergangenen Jahres. Bereits zuvor war er während des Wahlkampfs an den Hindukusch gereist.

Autor: Christian Walz (dpa, afp, rtr, apn)
Redaktion: Gerhard M Friese

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