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Kunst zum Mitmachen

5. Februar 2010

Indische Kunst in London, Vermeers "Malkunst", Giorgione in seiner venezianischen Heimat und sozialkritische Kunst zum Mitmachen in New York: Unsere Empfehlungen für den Museumsbesuch diese Woche.

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Ein Kunstwerk von Huma Mulji: Ein deformiertes Kamel in einem Koffer (Autor: Saatchi Gallery London)
"Arabian Delight": zeitgenössische Kunst aus Pakistan von Huma MuljiBild: Huma Mulji, 2010

Zeitgenössische Kunst aus Indien steht im Mittelpunkt einer Ausstellung in der Londoner Saatchi Gallery. Die blühende Kunstszene des indischen Subkontinents einerseits und der wirtschaftliche Abschwung andererseits haben Fragen über die indische Kultur und Globalisierung aufkommen lassen. Die Ausstellung macht deutlich, wie sich die 26 indischen Künstler mit der Vielschichtigkeit ihres Landes im 21. Jahrhundert auseinandersetzen. Wiederkehrende Themen der Gemälde, Skulpturen, Installationen und Fotoarbeiten sind das Vermächtnis der Kolonialzeit, die rasante Ausdehnung der Städte, die Slumgebiete sowie die Migration. "The Empire Strikes Back: Indian Art Today" ist noch bis zum 7. Mai zu sehen.

Das Kunstwerk 'Malkunst' von Johannes Vermeer (Autor: Rijksmuseum Amsterdam)
Vermeers Selbsterfüllung: die "Malkunst"Bild: Wien, Kunsthistorisches Museum

"Modell und Maler" - Vermeers "Malkunst" in Wien

Ein einziges Bild steht im Mittelpunkt einer Ausstellung des Kunsthistorischen Museums in Wien: Die "Malkunst" des holländischen Barockmeisters Jan Vermeer van Delft (1632-1675). Das Werk hat zu Lebzeiten Vermeers sein Atelier nie verlassen und diente dem Künstler als Schaustück für potenzielle Käufer. In der Ausstellung "Spurensicherung an einem Meisterwerk" wird bis zum 25. April die komplexe Ikonographie des Gemäldes beleuchtet, nachdem dieses erstmals in großem Ausmaß technologisch und konservatorisch untersucht worden ist. Leihgaben aus europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen zeichnen ebenso wie historische Dokumente aus Archiven der Niederlande ein spannendes Panorama zu Vermeers großflächigem Meisterwerk. Zudem runden Bilder, Skulpturen und Filmausschnitte zeitgenössischer Künstler, die sich von der "Malkunst" inspirieren ließen, die Schau ab.

Das Kunstwerk "Malkasten" von Anthonie Jansz. van der Cross (Autor: Rijksmuseum Amsterdam)
Im Rahmen der Vermeer Ausstellung ist auch der "Malkasten" von Anthonie van der Cross zu sehenBild: Amsterdam, Rijksmuseum

Giorgione-Ausstellung in Castelfranco Veneto

Giorgiones Kunstwerk 'Madonna mit Kind' (Autor: Museo Statale Ermitage St. Petersburg)
Giorgiones "Madonna col Bambino"Bild: Sankt Petersburg, Ermitage

Anlässlich des 500. Todestages des italienischen Malers Giorgione widmet das "Museo Casa Giorgione" dem Künstler eine große Ausstellung. Giorgione - bürgerlich eigentlich Giorgio da Castelfranco oder auch Zorzo da Castelfranco (1478-1510) zählt zu den großen Italienern der venezianischen Hochrenaissance. Jung gestorben mit einer Schaffenszeit, die nach Annahme der Wissenschaftler nicht länger als 15 Jahre dauerte, sind heute nur wenige Werke von Giorgione erhalten. 18 von ihnen sind in Castelfranco zu sehen, darunter auch zum ersten Mal Frühwerke aus seiner ersten Schaffensphase. Kombiniert wird die Schau mit 126 Werken seiner Zeitgenossen aus insgesamt 46 Museen, um einen besseren Einblick in Leben und Schaffen des Künstlers geben. Zu Giorgiones bekannteren Gemälden gehört die "Schlafende Venus" (1508/1510) - heute in der Gemäldegalerie in Dresden beheimatet. Die Ausstellung "Giorgione" ist noch bis zum 11. April in Castelfranco Veneto bei Padua zu bewundern.

"Zum Mitmachen" - Tino Sehgal im Guggenheim

Innenaufnahme vom New Yorker Guggenheim Museum (Autor: dpa)
Tino Sehgal im New Yorker Guggenheim MuseumBild: picture alliance / dpa

Der deutsch-britische Künstler Tino Sehgal (Jahrgang 1976) untersucht mit seinen Werken soziale Prozesse, kulturelle Konventionen und Rollenverteilung. Die Besucher sind nicht mehr passive Zuschauer, sondern mitverantwortlich für die Realisierung des Werks. Für seine Installation im New Yorker Guggenheim-Museum verwendet er die gesamte Rotunde des legendären Frank Lloyd Wright-Gebäudes an der Fifth Avenue. Sehgal füllt den Boden sowie die spiralförmigen Rampen mit zwei großen Werken. Um ihm dafür Platz zu schaffen, wurden erstmals in der Geschichte des Museums alle übrigen Kunstwerke weggepackt. Die Ausstellung "Tino Sehgal" läuft bis zum 10. März.

Autor: Laura Markert

Redaktion: Manfred Götzke