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Wohnhaus von Felsbrocken zertrümmert

26. Januar 2010

Ein gewaltiger Felssturz hat in Süddeutschland ein Einfamilienhaus unter sich begraben. Zwei Menschen - Vater und Tochter - kamen ums Leben.

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Hundeführer im Einsatz (Foto: AP)
Ein Hundeführer im Einsatz in Stein an der TraunBild: AP

Es ist Montagabend, als das Unfassbare geschieht: ein gewaltiger Knall erschüttert den kleinen oberbayerischen Ort Stein an der Traun. Ein Felsbrocken gigantischen Ausmaßes stürzt auf ein Einfamilienhaus. Das zwei Stockwerke hohe Gestein macht das Haus einer vierköpfigen Familie dem Erdboden gleich.

Traurige Bilanz

Wie ein Polizeisprecher in der Nacht zum Dienstag (26.01.2010) mitteilte, verloren zwei Hausbewohner ihr Leben: Der 45-jährige Familienvater und seine 18 Jahre alte Tochter. Die 40-jährige Mutter der Familie und der 16 Jahre alte Sohn konnten schwer verletzt aus den Trümmern geborgen werden.

Suche nach Verschütteten (Foto: AP)
Bild: AP

Die Rettungsversuche gestalteten sich extrem schwierig, da der Hang über dem Haus weiter abzurutschen drohte. Schweres Gerät konnte nicht eingesetzt werden. Schließlich gelang es unter Einsatz von Rettungshunden, die Verschütteten zu orten. Per Klopfzeichen hielten die Helfer Kontakt mit den Überlebenden. Insgesamt waren mehr als 200 Feuerwehrleute, Polizisten, Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks THW und der Rettungshundestaffel an dem Einsatz beteiligt.

"Völlig unerwartet"

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verfolgte die Rettungsmaßnahmen vor Ort. Es sei unklar, "wie dieses schreckliche Ereignis überhaupt passieren konnte", sagte Herrmann. Er sprach von einem Naturereignis, "mit dem überhaupt niemand rechnen konnte". Es sei "völlig unerwartet, dass sich an dieser Stelle von diesem Felsen ein solcher riesen Brocken löst".

Suche nach Verschütteten (Foto: AP)
Bild: AP

Auch die Polizei rätselt über die Ursache des Felssturzes. Zur Klärung zog sie einen Geologen hinzu. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Zwei Wohnhäuser in nächster Nähe wurden aus Sicherheitsgründen evakuiert.

Autor: Christian Walz (dpa, rtr, apn, afp)
Redaktion: Siegfried Scheithauer