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Kim will Frieden

1. Januar 2010

Friedensaufruf zum neuen Jahr: Nordkorea hat in einer Neujahrsbotschaft zur Beilegung der Feindseligkeiten mit den USA aufgerufen. Washington verlangt mehr.

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Kim auf einem Bildschirm in Seoul (Foto: AP)
Nordkoreas Machthaber lässt eine Friedensbotschaft aussendenBild: AP

Das Ende der "feindseligen Beziehungen" sei die "grundlegende Aufgabe, um Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und im Rest Asiens zu gewährleisten", zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag (01.01.2010) aus einem gemeinsamen Leitartikel dreier Zeitungen zur Außenpolitik des kommunistischen Landes. Pjöngjang strebe ein "dauerhaftes Friedenssystem" an und wolle die koreanische Halbinsel durch "Dialog und Verhandlungen" von Atomaffen befreien.

"Taten lauter als Worte"

Washington reagierte in einer ersten Stellungnahme zurückhaltend. "Taten sprechen lauter als Worte", sagte ein Vertreter des Außenministeriums. Nordkorea müsse seinen guten Willen durch die Rückkehr an den Verhandlungstisch unter Beweis stellen.

Nordkorea steht wegen seines Atomprogramms international in der Kritik. Derzeit versuchen die USA, Pjöngjang zur Wiederaufnahme der so genannten Sechser-Gespräche zu bewegen, aus denen das Land im April 2009 nach einem zweiten Atombombentest ausgestiegen war. Bei einem Besuch des US-Sondergesandten Steven Bosworth im Dezember zeigte sich Nordkorea offen für neue Verhandlungen. An den Gesprächen nehmen neben beiden koreanischen Staaten auch die USA, Japan, China und Russland teil.

Brief für Kim

In den vergangenen Wochen war Bewegung in die Bemühungen um einen Dialog mit Nordkorea gekommen. US-Präsident Barack Obama hatte Mitte Dezember einen persönlichen Brief an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il geschrieben, um ihn zur Rückkehr zu Verhandlungen zu bewegen. Vor einem Jahr hatte sich Nordkorea von einer entsprechenden Vereinbarung mit den USA, China, Japan, Russland und Südkorea zurückgezogen, die im Gegenzug massive Hilfe für das verarmte Land und ein Ende seiner internationalen Isolation in Aussicht gestellt hatte.

Autor: Oliver Samson (rtr, dpa, afp)
Redaktion: Walter Lausch