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S.O.S.!!! Metalle für Handys und Laptops gehen zur Neige

17. August 2009
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Schwermetall Tantal (Foto: Wikipedia)
Hochreines Tantal. Das Element wurde 1802 von dem schwedischen Chemiker Anders Gustav Ekeberg entdeckt

Im Inneren von Handys, Flachbildschirmen und Laptops schlummern seltene Metalle. Zum Beispiel Tantal oder Indium. Jetzt schlagen Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Nachrichten aus der Chemie" Alarm: Mit den weltweiten Reserven könnte schon bald Schluss sein.

Beispiel Tantal. Aus diesem seltenen, hellgrau glänzenden Schwermetall werden besonders kleine und leistungsstarke Kondensatoren für Handys oder Digitalkameras hergestellt. Leider betragen die weltweiten Reserven nur etwa 160.000 Tonnen und schon jetzt verbrauchen wir jedes Jahr mehr als 3000 Tonnen. Tendenz steigend. Tantal wird aus dem Roherz Coltan gewonnen. Wichtigste Förderstaaten sind Australien und Brasilien, aber auch politisch instabile Staaten wie die Demokratische Republik Kongo.

Preis für Indium hat sich verzehnfacht

Oder Indium, ein seltenes, silberweißes und weiches Schwermetall. Indium zählt zu den knappsten Rohstoffen der Welt. Der Preis hat sich allein in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht. Indium wird zum größten Teil zu Indiumzinnoxid verarbeitet, das sich dank seiner hohen Leitfähigkeit vor allem für Displays, Leuchtdioden und Solarzellen eignet. Die Reserven von Indium werden auf höchstens 16.000 Tonnen geschätzt. Die größten Vorkommen von Indium liegen in Kanada, China und Peru. Entsprechend groß war die Aufregung als Wissenschaftler der Bergakademie Freiberg vor einigen Monaten verkündeten, dass sie im Erzgebirge eines der weltgrößten Indium-Vorkommen entdeckt hätten.

Denn zurzeit gibt es keine Alternative zu Indium. Tantal kann zumindest durch das Metall Niob ersetzt werden. Es wird schon jetzt in einigen Spielekonsolen und Notebooks eingesetzt. Doch auch Niob ist ein recht seltenes Schwermetall. Es kann aus den Mineralien Columbit und Coltan gewonnen werden und kommt immer gemeinsam mit Tantal vor. (ht/wga/idw/MPI/Nachrichten aus der Chemie)