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Buchmanieren

24. Juli 2009

Alphabetisch, unterteilt in Belletristik und Sachbuch. Und Anthologien extra. Wer sein Buchregal so oder ähnlich ordnet, hat nichts davon.

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Bücherstapel (Foto: Mike Wolff)
Bild: DW

Bloß die Ruhe, dass die Bücher da stehen, wo sie vermeintlich hingehören. Und den Ärger, wenn sie das mal nicht tun. Wer aber größeren Nutzen von und höhere Freude an seiner Buchsammlung haben will, könnte sie auch so anordnen:

Mögliche Sortiersysteme

1. Nach dem Zeitpunkt des Erwerbs; so entsteht eine wahre Bio-Bibliothek.

2. Nach Wertschätzung; dann lässt sich beständig darüber nachdenken, was einem noch wichtig ist.

3. In Farbmustern. Einfach Schutzhülle entfernen, dann nach Farben ordnen. Wer das einmal gesehen hat, hält es für die schönste aller Ordnungen.

Porträt Thomas Böhm - Porgrammleiter des Kölner Literaturhauses (Foto: Birgit Rautenberg)
Thomas BöhmBild: birgit rautenberg

4. Als Steigerung von 3. ins Installationshafte: Alle Bücher mit dem Schnitt zum Betrachter drehen.

5. Zurück zu den Inhalten: Autoren zusammenstellen, von denen man weiß, dass sie sich schätzten, beeinflussten, hassten. Diese Anordnung erhöht die Kenntnis der Literaturgeschichte und der menschlichen Psyche.

6. Drastisch vitalistisch nach lebenden Autoren (oben) und toten (unten).

7. Die sogenannte Supermarktordnung: Teures auf Augenhöhe, Billiges schwer erreichbar.

8. Die sozialistische Ordnung: Alle Bücher der Bibliothek schenken, bei Bedarf hingehen und ausleihen.

9. Die beste aller Ordnungen: Ein Buch in der Hand, alle anderen egal.

Autor: Thomas Böhm
Redaktion: Gabriela Schaaf