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Neuanfang nach GM-Insolvenz

2. Juni 2009

Nach dem Gang des Autobauers General Motors in die Insolvenz richten US-Regierung und GM-Führung den Blick nach vorn. US-Präsident Obama und Konzernchef Henderson demonstrierten Zuversicht.

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Einbahnstraßenschild vor GM-Zentrale (Foto: dpa)
Es blieb nur noch ein Weg übrig: Der Weg in die InsolvenzBild: dpa

Der Plan zur Umstrukturierung von General Motots sei "glaubhaft und vielversprechend", erklärte US-Präsident Barack Obama in Washington. Zugleich kündigte er an, der Staat werde GM mit einer weiteren Finanzspitze in Höhe von 30 Milliarden Dollar wieder auf die Beine helfen.

60% + 12,5% + 17,5% + 10% = 100%

Obama mit Kabinettsmitgliedern (Foto: AP)
Obama: GM-Kollaps wäre "verheerend"Bild: AP

Die US-Regierung soll vorübergehend 60 Prozent der Anteile von General Motors übernehmen, wie Obama weiter bekanntgab. Aus den geschäftlichen Entscheidungen bei GM werde sich die Regierung aber weitestgehend heraushalten, versicherte der Präsident.

Bisher hat General Motors bereits fast 20 Milliarden Dollar Staatshilfen aus Washington erhalten. Darüber hinaus will Kanada 9,5 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen und dafür 12,5 Prozent der GM-Anteile übernehmen. 17,5 Prozent sollen an eine Gewerkschafts-Treuhandgesellschaft gehen; die bisherigen Gläubiger sollen zunächst zehn Prozent erhalten mit der Option, ihren Anteil auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen. Konzernchef Fritz Henderson betonte, nach Abschluss des Insolvenzverfahrens werde GM "schlanker, schneller, kunden- und produktorientierter" sein.

Schwärzester Tag der GM-Geschichte

GM-Händler in Kalifornien (Foto: AP)
Das GM-Händlernetz wird erheblich ausgedünntBild: AP

Am Montag (01.06.2009) hatte der einst größte Autobauer der Welt - wie erwartet - vor einem New Yorker Gericht Insolvenz angemeldet und einen Antrag auf Gläubigerschutz eingereicht. Es handelt sich um den größten Bankrott in der Geschichte der US-Wirtschaft. General Motors erwartet, dass das Insolvenzverfahren 60 bis 90 Tage dauern wird. Dann soll der Konzern weniger Mitarbeiter, weniger Produktionsstätten und ein zurechtgestutztes Händlernetz haben. Dem Vernehmen nach sollen der Umstrukturierung in dem 1908 gegründeten Traditionsunternehmen rund 21.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen, das entspricht etwa einem Drittel der Belegschaft.

Die Federführung für die Umstrukturierung wird voraussichtlich Al Koch übernehmen. Der leitende Direktor der Beraterfirma AlixPartners LLP gilt als erfahrener Krisenmanager, der bereits die amerikanische Handelskette Kmart nach ihrer Insolvenz erfolgreich reorganisierte.

Mit dem Insolvenzantrag folgte GM dem Weg des Autobauers Chrysler, der Ende April Insolvenzantrag gestellt hatte. Nach einem einmonatigen Insolvenzverfahren gab ein Richter inzwischen grünes Licht für eine Allianz Chryslers mit dem italienischen Fiat-Konzern.

Grüne Ampel vor Opel-Schild (Foto: AP)
Keine Gefahr für Opel?Bild: AP

GM Europe: Opel nicht betroffen

Das am Wochenende für die deutsche GM-Tochter Opel ausgehandelte Rettungspaket ist durch die Insolvenz des Mutterkonzerns wohl nicht gefährdet. Opel sei "nicht betroffen, was immer auch in den USA passieren mag", versicherte ein Sprecher von GM Europe. (wa/ml/dpa/rtr/ap/afp)

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