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Nigeria und der Fluch des Ölreichtums

26. Mai 2009

Prozess gegen Royal Dutch Shell beginnt in New York +++ Ken Saro Wiwa bezahlte für seinen gewaltlosen Kampf mit dem Leben +++ Befreiungsbewegung für das Niger-Delta erklärt der Regierung "totalen Krieg"

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Öl-Bohrplattform im Niger DeltaBild: AP

In dieser Woche beginnt in New York ein Prozess gegen Royal Dutch Shell, in dem die Mitverantwortung des Konzerns am Tod des Schriftstellers Ken Saro-Wiwa geprüft werden soll. Saro-Wiwa hatte für eine Umverteilung der Erdölressourcen zugunsten der Delta-Bewohner gekämpft und wurde vor mehr als zehn Jahren vom damaligen Militärregime Nigerias hingerichtet. Seitdem hat sich die Lage im Niger-Delta dramatisch verschlechtert. Erst am Wochenende hat die Rebellenorganisation MEND dort Ölplattformen angegriffen und der Regierung den "totalen Krieg" erklärt. Ölkonzerne sind dazu gezwungen, ihre Fördermengen zu drosseln, Regierungstruppen gehen mit aller Härte gegen die Aufständischen vor.

Für die Menschenrechte in den Tod

Bis in die späten 1980er Jahre war Ken Saro-Wiwa lediglich ein recht erfolgreicher Schriftsteller in Nigeria, der insbesondere mit seiner Fernsehserie Basi & Company seinen Landsleuten den Spiegel vorhielt. Dann stellte er sich an die Spitze des Widerstands gegen die Folgen der Ölförderung im Niger-Delta. Als ein Sondergericht ihn 1995 zum Tode verurteilte, wurde Saro-Wiwa auch international zu einer Ikone der Umweltschutz- und Menschenrechtsbewegung.

Fahrräder für ein neues Leben

Fahrradfahren ist angesagt, besonders in Entwicklungsländern. Denn ein Fahrrad braucht keinen Sprit, man kann es selbst reparieren und man kommt damit fast überall hin. In Namibia verteilt deshalb die Nichtregierungsorganisation Bicycling Empowerment Network (BEN) gebrauchte Fahrräder an besonders arme Menschen. Und diese könne damit nicht nur Krankenhäuser oder Schulen erreichen; sie haben auch gleich noch einen neuen Job: sie werden Fahrrad-Mechaniker.

Redaktion: Klaudia Pape