1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wasser im Blickpunkt - Jahresbericht der KfW

26. Mai 2009

Trotz Finanzkrise verstärkt Deutschland die Entwicklungszusammenarbeit. Die KfW und die DEG haben 2008 mit 4,9 Milliarden Euro Zusagen einen neuen Rekord aufgestellt. In ihrem Jahresbericht war Wasser das Hauptthema.

https://p.dw.com/p/HxCC
Ein Frau hält Wasser in der Hand (Foto: KfW)
Wasser: elementar für die EntwicklungBild: KfW-Bildarchiv / Fotograf: Ruben Ortiz

Für die staatliche KfW Entwicklungsbank, Teil der KfW Bankengruppe und die DEG, die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, ist 2008 trotz Krise ein gutes Jahr für die Förderung der Entwicklungsländer gewesen. Noch nie in der Geschichte der Banken wurde so viel Geld für entwicklungspolitische Vorhaben zugesagt wie im vergangenen Jahr. Die Gesamtsumme von 4,9 Milliarden Euro teilt sich auf in 3,7 Milliarden Zusagen der Entwicklungsbank und 1,2 Milliarden der DEG. Das bedeutet ein Plus von rund 17 Prozent gegenüber 2007.

Gerade in der Wirtschaftskrise, die die Entwicklungsländer besonders hart trifft, "kommt der Entwicklungszusammenarbeit eine stabilisierende Rolle zu", sagt Wolfgang Kroh, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe. Für die Partnerländer sei es von zentraler Bedeutung, die Anstrengungen im Kampf gegen die Armut im Sinne der Milleniumsziele fortzusetzen. Dazu gehöre auch, dass es sauberes Trinkwasser für viel mehr Menschen als heute gibt.

1,1 Milliarden Menschen haben kein sauberes Wasser

Logo der KfW Bankengruppe (Foto: KfW)
KfW agiert im Auftrag des BMZ

Daher lautet der Titel des aktuellen KfW-Jahresberichts: "Wasser - elementar für die Entwicklung". Wolfgang Kroh findet den jetzigen Zustand nicht zufriedenstellend: "1,1 Millarden Menschen, das ist jeder sechste Erdenbewohner, fehlt der Zugang zu sauberem Wasser, und mehr als doppelt so vielen mangelt es an ausreichend sanitären Einrichtungen. Das heißt, ein Drittel der Menschheit muss ohne das auskommen, was bei uns als selbstverständlich gilt und im Überfluss verfügbar ist."

Um das zu ändern, werden seit fast fünfzig Jahren Projekte im Bereich Trinkwasser und Sanitärversorgung sowie Bewässerung in der Landwirtschaft und Wassernutzung zur Energieversorgung gefördert. Für die laufenden 300 Projekte stellt die KfW insgesamt 4,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Für rund 70 Millionen Menschen in Afrika, Lateinamerika, Asien und anderswo werden dadurch bessere Lebensbedingungen geschaffen. Wolfgang Kroh von der KfW Bankengruppe nennt ein Beispiel: "In Nicaragua schützen wir den Managuasee als lebenswichtige Wasserquelle für etwa eine Million Menschen. Das ist ein unersetzliches Ökosystem für den gesamten lateinamerikanischen Naturraum. Mit der fachgerechten Entsorgung der bisher ungeklärt in den See geleiteten Haushalts- und Industrieabwässer werden die Ursachen für häufige Krankheiten wie Hepatitis und Malaria verringert."

"Hilfe zur Selbsthilfe" lautet das Prinzip

Indische Bauern versammeln sich unter einem Baum (Foto: KfW)
Auch in Indien werden Wasserprojekte durchgeführtBild: KfW-Bildarchiv

Auch die DEG unterstützt Privatunternehmen in Entwicklungsländern, die zu einem nachhaltigen Umgang mit Wasser beitragen - vor allem in großen Ballungsräumen, wie in der indischen Stadt Chennai. Hier finanziere die DEG ein Vorhaben, das die Wasserversorgung der Bevölkerung entscheidend verbessern soll, sagt Winfried Polte, Sprecher der DEG-Geschäftsführung. "Nördlich der Stadt entsteht Indiens erste große private Anlage zur Entsalzung von Meerwasser." Mit dieser Anlage wird ein Zehntel des Wasserbedarfs der Sieben-Millionen-Stadt gedeckt. Als einzige internationale Geldgeberin engagiert sich die DEG für das Projekt mit einem langfristigen Darlehen von 14 Millionen Euro.

Da die deutsche Entwicklungshilfe auf dem Prinzip "Hilfe durch Selbsthilfe" basiert, werden die Kosten für ein Projekt nie vollständig übernommen. Die Verantwortung für die Projekte liegt bei den Partnerländern. Aufgrund der Wirtschaftskrise rechnet die DEG daher mit einem Rückgang der Anfragen. Winfried Polte: "Viele Unternehmen, die bestimmte Aufbauphasen vorgesehen haben,waren im ersten Quartal sehr zurückhaltend, weil sie die gesamte weltwirtschaftliche Situation nicht einordnen konnten."

So ist das Zusagevolumen im ersten Quartal dieses Jahres auf 150 Millionen Euro eingebrochen. Im Vorjahreszeitraum waren es 200 Millionen mehr.

Autor: Zhang Danhong
Redaktion: Rolf Wenkel