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Jugend-Karlspreis

13. Mai 2009

Sie laufen in Gummistiefeln durch Europa und engagieren sich für den Umweltschutz. Die Projektgruppe "Diplomaten in Gummistiefeln" des Soester Gymnasiums ist für den europäischen Jugend-Karlspreis nominiert.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (AP Photo/Roberto Pfeil)
Noch sind die Jugend-Karlspreisträger noch nicht so berühmt wie ihre großen VorbilderBild: AP

Wo treten Flüsse in Europa schnell über ihre Ufer? Und wie könnten solche Hochwasser und Überschwemmungen vermieden werden? Antworten auf diese Fragen haben die "Diplomaten in Gummistiefeln" in ihrem Projekt gesucht. Sie haben Flüsse in Deutschland, Polen, Ungarn und den Niederlanden studiert – denn Überschwemmungen machen vor keiner nationalen Grenze Halt. "Der Völker verbindende Gedanke ist natürlich sehr wichtig. Wir weiten das Ganze auf die internationale Ebene aus, weil wir so auch sehen können, wie es in den anderen Ländern läuft", erklärt die 18-jähige Annika Fischer. "Umwelt und Ökologie – das ist ja was Weltweites und das verbindet uns alle, da gibt es keine Grenzen."

(AP Photo/Thomas Kienzle)
Stecken da Diplomaten dahinter?Bild: AP

Engagement über Grenzen hinaus

Eine nationale Jury hat die "Diplomaten in Gummistiefeln" aus 33 deutschen Bewerbungen ausgesucht – für die Endrunde des Jugend-Karlspreises, der am Dienstag (19.05.2009) verliehen wird. Mit der Suche nach praktischen Lösungen für aktuelle Probleme, bei der junge Menschen aus Europa mit eingebunden werden, entsprächen die "Diplomaten in Gummistiefeln" dem Grundgedanken der europäischen Integration, lautet die Begründung der Jury. "Durch diese Projekte ist man Deutscher, aber man fühlt sich auch als Europäer. Mir ist es wichtig, dass ich sagen kann: Ich lebe in Europa, ich habe Kontakt zu internationalen Projekten und zu anderen europäischen Ländern gehabt", sagt Annika. Es falle ihr jetzt viel leichter, auf Jugendliche aus anderen Ländern zuzugehen.

Zu den "Diplomaten in Gummistiefeln" gehören neben den Schülern des Conrad-von-Soest-Gymnasiums auch Jugendliche aus Polen, Ungarn, den Niederlanden, Schweden und Rumänien. Seit 1994 engagiert sich die Gruppe sowohl für den Umweltschutz als auch für historische Themen.

Ein Biotop für Soest

Gummistiefel in Deutschland
Das Conrad-von-Soest-Gymnasium ruft zum ArbeitseinsatzBild: dpa

Neben großen europäischen Projekten wie "Oberkante UnterLippe" kümmert sich die Gruppe auch um kleinere Aufgaben: Die Schüler haben sich beispielsweise in ihrer eigenen Stadt darum gekümmert, dass der Soestbach renaturiert wird. Aus einer begradigten "Wasserschnellstraße" ist an manchen Stellen wieder ein Biotop mit Schilf für Fische und Wasservögel geworden.

14 solcher Einzelprojekte haben die "Diplomaten in Gummistiefeln" mittlerweile durchgeführt. Seit der Gründung vor 15 Jahren haben dabei mehr als 600 Teilnehmer aus sechs Ländern mitgemacht. Pläne für die Zukunft gibt es bereits: Die derzeit binationalen Geschichtsprojekte sollen bald auch auf andere EU-Länder ausgeweitet werden. Auf ein Projekt freut sich die Bio-AG des Conrad-von-Soest-Gymnasiums besonders: Geplant sind zwei Wochen Mitarbeit auf einem Forschungsschiff in der Arktis.

Autor: Ulrike Hummel

Redakteur: Richard Fuchs

Weitere Informationen:

Wann?
Der Jugend-Karlspreis wird am 19. Mai 2009 um 11 Uhr in Aachen verliehen. Der Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, und der Vorsitzende der Karlspreis-Stiftung, Michael Jansen, werden an der Zeremonie teilnehmen.

Wer?

Mit dem Preis werden Projekte von jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren ausgezeichnet, die die Entwicklung eines gemeinsamen Bewusstseins für die europäische Identität fördern.

Von wem?

Zum Auswahlverfahren: Nationale Jurys, die aus mindestens zwei Mitgliedern des Europäischen Parlaments und einem Vertreter einer Jugendorganisation bestehen, haben einen nationalen Gewinner aus jedem der 27 Mitgliedstaaten ausgewählt. Im April 2009 wählte die europäische Auswahljury – drei Abgeordnete des Europäischen Parlaments, der Präsident des Europäischen Parlaments und vier Vertreter der Stiftung Internationaler Karlspreis - drei Gewinner aus den 27 Projekten.