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Orientalische Liebschaft

15. Mai 2009

Zwei deutsche Musiker und eine marokkanische Bauchtänzerin in Tanger. Ein Zusammenprall der Kulturen. Irene von Alberti inszeniert in "Tangerine" ein spannendes Drama um kulturelle Unterschiede und private Malaisen.

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Darstellerin Sabrina Ouazani mit erhobenen Händen
Amira (Sabrina Ouazani) in "Tangerine"Bild: Filmgalerie 451

Die Szenerie macht den Film sehenswert. In der nordafrikanischen Hafenstadt Tanger hat Irene von Alberti ihren ersten Spielfilm angesiedelt: atmosphärisch dicht, authentisch, voller Leben. Und so schieben sich die Bilder (eingefangen von der dafür ausgezeichneten Kamerafrau Birgit Möller) gleichberechtigt neben Darsteller und Handlung. Irene von Alberti erzählt in "Tangerine" die Geschichte des jungen deutschen Paares Pia und Tom, das in Tanger auf den Spuren nordafrikanischer Musik wandelt.

Die Darsteller Nora von Waldstätten und Alexander Scheer im Gespräch, im Hintergrund Hafen von Tange
Beziehungskonfikte vor malerischer Hafenkulisse: Tom und Pia (Alexander Scheer und Nora von Waldstätten)Bild: Filmgalerie 451

Die beiden sind Mitglieder einer deutschen Band, die sich von der Atmosphäre Tangers und der arabischen Musik inspirieren lassen wollen. Dabei treffen sie auch auf die junge Marokkanerin Amira, die als Tänzern in Europa Karriere machen will, aber damit auf den Widerstand ihrer Familie stößt. Amira lebt in einer Frauenwohngemeinschaft, in der die meisten als Gelegenheitsprostituierte arbeiten.

Darstellerin .... und Alexander Scheer im Bett
Sorgt für erotische Verwirrungen: AmiraBild: Filmgalerie 451

Erotisches Dreieck

Zwischen Amira sowie Pia und Tom kommt es zu Spannungen, zum Streit, aber auch zu erotischen Beziehungen. Regisseurin Irene von Alberti, die schon früher in Marrakesch und Tanger gearbeitet und gedreht hat, konnte sich bei den Vorbereitungen für ihren ersten Spielfilm auf diese Erfahrungen stützen.

Sehnsuchtsort Europa

Die Idee zu dem Film sei ihr bei einer Dokumentation über junge Frauen in Marokko gekommen, erzählt die Regisseurin im Deutsche Welle-Interview, Frauen, die sich in Bars prostituieren, um Geld zu verdienen und damit auch nach Europa zu reisen. Wichtig sei es ihr dabei gewesen, die Geschichte der Deutschen und der Marokkanerinnen aus zwei Perspektiven zu erzählen. An der so typischen Haltung, Geschichte von Europäern vor exotischer Kulisse in Afrika zu erzählen, sei sie nicht interessiert gewesen.

Was Regisseurin Irene von Alberti bei ihren Dreharbeiten erlebt hat, erfahren Sie im DW-Interview.

Autor: Jochen Kürten

Redaktion: Sabine Oelze