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Weitere Steigerung der Rüstungsausgaben

27. April 2009

Als größte Exporteure in den Jahren 2004 bis 2008 ermittelte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI die USA und Russland, gefolgt von Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

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Leopard-Panzer (Bild: Michael Radseck)
Deutscher Exportschlager: Der Leopard-PanzerBild: Michael Radseck

Die größten Empfänger waren China, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Südkorea und Griechenland. Besonders massiv aufgerüstet wurde dabei die Konfliktregion im Nahen Osten. Die Rüstungsausfuhren in diese Länder stiegen um 38 Prozent und machten 18 Prozent des Handels mit Rüstungsgütern überhaupt aus, wie das Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) am Montag (27.04.2009) mitteilte. Insgesamt stiegen die Rüstungsexporte in den Jahren 2004 bis 2008 gegenüber 1998 bis 2003 um 21 Prozent.

Deutschland mischt an vorderster Front mit

Deutsches U-Boot bei der Taufe in der Werft (Bild: dpa)
Deutsches U-Boot der Klasse 209/1400, bestimmt für SüdafrikaBild: picture-alliance / dpa

Die Bundesrepublik ist inzwischen der weltweit drittgrößte Waffenexporteur. Dem jüngsten Bericht der Stockholmer Friedensforscher zufolge hat Deutschland in den vergangenen fünf Jahren seine Rüstungsausfuhren um 70 Prozent gesteigert. Damit baute Deutschland seinen Weltmarktanteil am Waffenhandel innerhalb der letzten fünf Jahre von sieben auf zehn Prozent aus. Insbesondere die Ausfuhren an europäische Abnehmer stiegen rasant an - um insgesamt 123 Prozent.

Den Gesamtwert der deutschen Rüstungsexporte in den letzten fünf Jahren bezifferte SIPRI auf 11,5 Milliarden Dollar (8,7 Milliarden Euro). Die wichtigsten Abnehmerländer deutscher Rüstungsgüter waren die Türkei mit einem Anteil von 15,2 Prozent und Griechenland mit 12,9 Prozent. Südafrika hatte den drittgrößten Anteil als Abnehmerland mit 12,4 Prozent. Verkaufsschlager waren dabei vor allem Panzer vom Typ Leopard-2A4 sowie teilweise im Ausland in Lizenz hergestellte deutsche U-Boote vom Typ 214. Insgeamt 57 Prozent aller deutschen Rüstungsexporte gingen an europäische Abnehmer.

Wie viel Planung steckt hinter den deutschen Waffenexporten?

Hierzu meinte der zuständige SIPRI-Experte Mark Bromley aus Großbritannien: "Dahinter steckt keine spezielle Strategie. Im Moment sind eben gerade Waffensysteme wie moderne konventionelle U-Boote besonders gefragt. Da gehört Deutschland zu den wenigen Ländern, die liefern können."

Spitzenreiter sind die Großmächte

An der weltweiten Ausfuhr von Rüstungsgütern sind die USA mit 31 Prozent beteiligt. 37 Prozent ihrer Waffenfieferungen führten die US-Amerikaner in den Nahen Osten aus. Russland ist mit 25 Prozent an dem weltweiten Geschäft mit Waffen beteiligt und belieferte dabei vor allem Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika intensiver als in den vorausgegangenen Jahren. China etabliert sich immer mehr als Waffenhersteller und hat deshalb die Rüstungseinfuhren als bisher mit Abstand wichtigster Importeur von Waffen 2007 und 2008 massiv gedrosselt. Dennoch waren in der Summe der vergangenen fünf Jahre, die SIPRI in seinem Bericht berücksichtigt hat, noch immer elf Prozent der Rüstungsexporte für die Volksrepublik bestimmt.

Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI)

Logo des Friedensforschungsinstituts SIPRI
Logo des Friedensforschungsinstituts SIPRI

Das internationale Friedensforschungsinstitut, kurz SIPRI, wurde 1966 in Schweden gegründet. Die Experten widmen sich seitdem der Friedens- und Konfliktforschung mit den Schwerpunkten Abrüstung und Rüstungskontrolle. Seit 1969 veröffentlicht das international besetzte Team von SIPRI regelmäßig Forschungsberichte. (qu/wga/dpa/afp)