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Bildergalerie: Wissenschaftszug

24. April 2009

Die rollende Wissenschaftsausstellung "Expedition Zukunft" startete in Berlin den Weg durch mehr als 60 deutsche Städte. Die 12 Waggons sollen Spitzenforschung anschaulich machen und für Wissenschaft begeistern.

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Lokomotive des Wissenschaftszuges, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesbildungsministerin Annette Schavan eröffnen am 23.04.2009 im Hauptbahnhof in Berlin die Ausstellung im Wissenschaftszug. Foto: Wolfgang Kumm dpa/lbn / Rechte: dpa - Bildfunk
Bild: picture-alliance/ dpa

Startsignal für den Wissenschaftszug "Expedition Zukunft". Im Mittelpunkt dieser rollenden Wissenschaftsausstellung stehen Fragen wie: Wie leben wir in 20 Jahren? Wohin entwickeln sich Wissenschaft und Technik? Welche Zukunftstechnologien gibt es schon heute? Welchen Einfluss haben die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf unser Leben?

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesforschungsministerin Annette Schavan eröffneten am Donnerstag (23.04.2009) im Berliner Hauptbahnhof die mobile Ausstellung "Expedition Zukunft". Offizieller Starttermin und damit Eröffnung des Sonderzugs war der 24. April.

Lokomotive des Wissenschaftszuges, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes

Los geht's: Damit setzt sich ein 300 Meter langer Sonderzug in Bewegung, um in die Welt von Morgen zu entführen. Von Berlin aus nimmt der Zug Fahrt auf, in über 60 deutschen Städten macht er Station. Endstation wird im November wieder Berlin sein. Es ist nicht zu erwarten, dass dieser Zug Verspätung haben wird.

Innenausbau in Inneren des Wissenschaftszuges, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: ArchiMeDes / Oliver Wia

Im Inneren der zwölf Waggons geht es modern und multimedial zu. Innerhalb weniger Monate wurde ein alter Intercity zum modernen Wissenschaftszug umgerüstet. Hier wird gerade letzte Hand an einen der Wagen gelegt. 15 Millionen Euro soll das Projekt insgesamt kosten. Der Zug ist nur eine von vielen Attraktionen zum "Wissenschaftsjahr 2009". Neben Wettbewerben für Jugendliche sollen auch ein Ausstellungs-Truck und das Ausstellungsschiff "MS Wissenschaft" auf Tournee durch Deutschland gehen. Die mobilen Ausstellungen von Regierung und Forschung laden zum Ausprobieren, Mitmachen und Mitforschen ein. Sie sollen für Wissenschaft begeistern, Spitzenforschung anschaulich machen und Zukunftsfragen in den Fokus rücken.

Innenansicht des Wissenschaftszuges mit Ausstellungsobjekten, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes

Zukunft zum Anfassen: In Zwölf Themenwagen widmet sich die Ausstellung unterschiedlichen Forschungs-, Lebens- und Arbeitswelten: von der Suche nach den Ursprüngen unserer Welt über das Zusammenwachsen von Bio-, Nano-, Informations- und anderen Wissenschaften bis hin zur Zukunft von Medizin, Ernährung, Mobilität oder Energie. Multimediale Installationen laden ein, sich mit den Themen vertraut zu machen, Exponate im Wortsinn zu Be-Greifen und Trends aufzuspüren, die unser Leben über das Jahr 2020 hinaus prägen werden. Der Eintritt ist frei.

Innenansicht des Wissenschaftszuges mit Globus, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes

Schöne neue Welt: Nicht nur schöne Worte soll es geben, Wissenschaft soll für die Besucher anschaulich gemacht werden. Hier in Wagen 5 geht es beispielsweise um die vernetzte Welt. Digitale Netzwerke verändern die Art, wie wir leben, arbeiten und kommunizieren. Diese weltumspannenden Informations- und Kommunikationsnetze sollen plastisch dargestellt werden.

In einem anderen Wagen steht der Nanokosmos im Mittelpunkt. Die Welt von Biowissenschaften und Nanotechnologie spielt sich im Bereich von Millionstel Millimetern ab. In den Ausstellungsstücken wird diese Welt so groß dargestellt, dass sie begreifbar werden soll.

Innenansicht des Wissenschaftszuges mit Ausstellungsobjekten, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes

Intelligent und virtuell: Unter diesem Motto zeigt dieser Wagen intelligente Materialien. Erschaffen im Labor, finden viele neuartige Stoffe bereits Verwendung oder warten auf ihren praktischen Einsatz. Bekanntestes Beispiel sind Schmutz abweisende Oberflächen, Stichwort: Lotus-Effekt. Hier soll gezeigt werden, wie aus einer innovativen Idee ein Produkt wird, und wie die Fabrik der Zukunft aussehen könnte.

Innenansicht des Wissenschaftszuges mit bunten Monitoren, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes

Alles so schön bunt hier: In diesem multimedialen Zugabteil geht es um die Verknüpfung von natürlichen und künstlichen Welten. Themenbereiche wie Genetik, Reproduktionsmedizin und Informationstechnologie werden angerissen. Zu sehen sind beispielsweise persönliche Statements von Wissenschaftlern und Philosophen zu diesen Themen. Auf den Monitoren verkündet etwa ein Neuropsychologe, "dass schon in naher Zukunft der das Gehirn des Menschen und ein angeschlossener Computer eine Art Symbiose eingehen können."

Aussenansicht des Wissenschaftszuges, Rechte: Pressebild Expedition Zukunft 2009
Bild: Expedition Zukunft/ArchiMeDes

Wer macht so etwas? Ausstellungsmacher ist die Max-Planck-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit einer Ausstellungsagentur. Gefördert wird der Zug vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Projekt wir außerdem von zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft unterstützt. Mit dem Ausstellungszug soll den Besuchern und speziell jungen Menschen vermittelt werden, welche Wissensgebiete sich besonders dynamisch und vielversprechend entwickeln und wie diese in den kommenden zwei Jahrzehnten Leben und Alltag beeinflussen werden. Man erwartet sich aber auch Rückmeldungen, wie die Besucher sich ihre Zukunft vorstellen.

Vorläufer des Zuges war der "Sience Express", den die Max-Planck-Gesellschaft bereits für Indien realisierte. Dieser Zug war äußerst erfolgreich: viele tausend Menschen täglich besuchten das Vorbild des deutschen Wissenschaftszuges. Er war von Oktober 2007 bis Juni 2008 auf dem indischen Subkontinent unterwegs.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (hier mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan) tastet in eine Virtine der Ausstellung, Foto: Wolfgang Kumm dpa/lbn / Rechte: dpa - Bildfunk
Bild: picture-alliance/ dpa

Was bringt der Zug? Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesbildungsministerin Annette Schavan demonstrieren: anfassen ist ausdrücklich erwünscht. Fraglich bleibt dennoch, wie der Wissenschaftszug "Expedition Zukunft" bei den Menschen wirklich ankommt. Neben den zahlreichen Schulklassen, die durch die Abteile geschleust werden, soll schließlich auch die Bevölkerung in den bunten Zug kommen. Doch wie groß wird das Interesse sein? Und können bei der gezeigten bunten Vielfalt die Themen mehr als nur oberflächlich angerissen werden?

Bleibt zu hoffen, dass die Besucher nicht mit den vielen aufgeworfenen Fragen allein gelassen werden.

Realisierung: Martin Ackermann
Redaktion: Judith Hartl