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Fünf von Fünfzehn

21. April 2009

In insgesamt 20 Kategorien wird der renommierte Pulitzer-Preis in New York vergeben. In diesem Jahr hat die "New York Times" abgeräumt: Sie ist in fünf der 15 journalistischen Kategorien ausgezeichnet worden.

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Barack Obama fotografiert im Wahlkampf 2008 von Damon Winter
Gewinner in der Kategorie "Feature Photography" 2009. Eine Arbeit des New-York-Times-Fotografen Damon Winter Foto: APBild: AP

Die amerikanische Tageszeitung "The New York Times“ ist die große Gewinnerin der diesjährigen Pulitzer-Preise. Das renommierte Blatt räumte am Montag (21.04.2009) fünf der insgesamt 15 begehrten Journalistenpreise ab. Besondere Beachtung fand ihre schnelle und umfangreiche Berichterstattung über den Sexskandal, der New Yorks Gouverneur Eliot Spitzer zum Rücktritt zwang. Außerdem wurde die "New York Times“ für eine Enthüllungsgeschichte ihres Reporters David Barstow aus dem Pentagon, ihre Kunstkritiken, Fotoreportagen und Berichte über die politische und militärische Herausforderung der USA in Afghanistan und Pakistan geehrt.

Höchster Preis für die „Las Vegas Sun“

Zeitungsverkauf in New York
Die "New York Times" gilt als einflussreiches US-Blatt und wird auch "The Gray Lady" genannt Foto: APBild: AP

In der Sparte Auslandsberichterstattung setzte sich das Blatt mit "meisterhaften, bahnbrechenden Artikeln über die zunehmende politische und militärische Herausforderung der USA in Afghanistan und Pakistan“ durch, teilten die Verleiher mit.

Ein weiterer Preis ging an die „New York Times“ für die sprachgewaltigen und spannenden Kunstkritiken ihres Fachredakteurs Holland Cotter "von Manhattan bis nach China“. Mit den Aufnahmen seines Fotografen Damon Winter von dem amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama während des Wahlkampfes 2008 errang das Blatt den Preis in der Kategorie "Feature Photography“.

Den höchsten Pulitzer-Preis in der Kategorie "Dienst an der Öffentlichkeit“ errang allerdings die Zeitung "Las Vegas Sun“ und ihre Reporterin Alexandra Berzon. Sie hatte die vielen Todesfälle unter Bauarbeitern am Las Vegas Strip aufgedeckt. Die Berichte hätten dazu geführt, dass die Sicherheitsvorkehrungen am Bau verbessert und die entscheidenden Vorschriften verschärft wurden, so die Jury bei der Bekanntgabe in New York.

Literatur-Preise an drei Frauen

Die begehrten Pulitzer-Preise für Belletristik, Bühnendrama und lebendige Historie gehen in diesem Jahr an drei Frauen. Die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout gewann die renommierte Auszeichnung für eine Sammlung von 13 Kurzgeschichten mit dem Titel "Olive Kitteridge“. Deutschen Lesern dürfte die Autorin vor allem durch ihren Roman "Amy und Isabelle“ bekannt sein.

Den Preis für das beste Drama holte sich die Bühnenautorin Lynn Nottage. Ihre erschütternde Geschichte handelt vom Überlebenskampf der Frauen im kongolesischen Bürgerkrieg. Nottage konfrontiert ihr Publikum in "Ruined" mit der brutalen Gewalt gegen wehrlose junge Frauen im Kriegschaos.

Die Jura-Professorin und Historikerin Annette Gordon-Reed heimste für ihre packend geschriebene Familiengeschichte "The Hemingses of Monticello: An American Family“ den Preis für lebendige Geschichte ein. Das Buch, für das Gordon-Reed im vergangenen Jahr bereits den National Book Award erhalten hatte, folgt einer Sklavenfamilie im Süden der USA über Generationen.

Arthur Miller starb im Alter von 89 Jahren
Pulitzer-Preis-Gewinner: Arthur Miller im April 2004 Foto APBild: AP

In einer Reihe mit Norman Mailer und Arthur Miller

Der Pulitzer-Preis ist einer der wichtigsten Auszeichnungen für Journalisten und Schriftsteller in den USA. Er wird in mehr als zwanzig Kategorien verliehen und ist mit jeweils 10. 000 Dollar (etwa 7.700 Euro) dotiert. Träger dieses Preises waren untern anderem schon Norman Mailer, Barbara Tuchmann, Arthur Miller, Saul Bellow und viele andere Könner der US-Schreibgilde. Die ersten Pulitzer-Preise wurden 1917 in der Schule des Preisstifters Joseph Pulitzer an der Columbia-Universität verliehen. (dpa/AP/AFP/stg)