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Ballhaus in Berlin

Jochen Kürten11. Mai 2009

Michael Ballhaus hat Kinogeschichte geschrieben. Bei zahlreichen Hollywood-Klassikern stand er hinter der Kamera, gehörte aber auch zum Kreis um Rainer-Werner Fassbinder. Jetzt hat er einen Dokumentarfilm gedreht.

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Kameramann Michael Ballhaus blickt in die Kamera
Der Mann mit der KameraBild: picture allicance/dpa

Michael Ballhaus ist ein Weltstar des deutschen Kinos. Auch wenn er einem größeren Publikum nicht so geläufig sein mag, wie so manch anderer Regisseur und Schauspieler. Seine Karriere wurde zunächst von der Zusammenarbeit mit Rainer-Werner Fassbinder geprägt, für den er in den 70er Jahren sechzehn Mal hinter der Kamera stand. Das fiel sogar in Hollywood auf. Starregisseur Martin Scorsese war ein Fan der visuellen Kraft des gebürtigen Berliners. Bis vor einigen Jahren arbeitete Ballhaus in den USA, oft mit Scorsese, mit dem er unter anderem die Kinoerfolge "Good Fellas" und "Departed" drehte.

Rainer Werner Fassbinder hinter einer Kamera (Frank Leonhardt dpa)
Meist überließ er Ballhaus die Kamera: R.W. FassbinderBild: picture-alliance/ dpa

Blick auf die Heimat: "In Berlin"

Michael Ballhaus hat bei den Berliner Filmfestspielen im Februar einen eigenen Film als Regisseur vorgestellt, der jetzt in die deutschen Kinos kommt. Gemeinsam mit dem argentinischen Kameramann und Regisseur Ciro Cappellari hat er den Dokumentarfilm "In Berlin" gedreht, der bekannte und unbekannte Menschen aus der deutschen Hauptstadt zeigt - zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer. Zu Wort kommen prominente Politiker wie Frank-Walter Steinmeier und Klaus Wowereit, Kulturschaffende wie die Schauspielerin Angela Winkler und der Schriftsteller Peter Schneider, aber auch "ganz normale" Berliner. Sie alle sind Teil eines Stadt-Mosaiks, das Ballhaus und Cappellari im vergangenen Jahr zusammengefügt haben und das ihr Bild von der deutschen Hauptstadt nachzeichnet.

Kino in einem Satz

Ballhaus im DW-Interview (Jochen Kürten)
Immer freundlich: Michael BallhausBild: DW

Deutsche Welle-Redakteur Jochen Kürten hat Michael Ballhaus während der Berlinale zum Interview getroffen und mit ihm über seine Neugier auf Geschichten gesprochen. Hier ein Ausschnitt:

DW-World.de: Herr Ballhaus: Kino in einem Satz! Könnten Sie das erklären?

Michael Ballhaus: Das ist schwierig... . Ich versuchs mal. Kino war eigentlich der entscheidende Inhalt in meinem Leben. Mein Beruf war gleichzeitig mein Hobby und dadurch war der Film für mich das Leben.

Was hat Sie so gereizt in Ihrem Leben in dunkle Räume zu gehen und sich Filme anzuschauen?

Weil ich neugierig bin auf Geschichten. Weil ich gerne in die Leben von anderen Menschen eintauche und bei guten Filmen eine Erfahrung für mich selber mit nach Hause nehmen kann - weil in guten Filmen der Charakter sich verändert hat. Ich finde Veränderung etwas so wichtiges. Wenn man sieht, dass das in Geschichten, in Filmen funktionieren kann, dass man sich verändern kann, dann ist das für mich immer eine sehr gute Nachricht, weil ich bin immer sehr interessiert mich auch zu verändern.

Dann gab es einen Moment in Ihrem Leben, wo es "Klick" gemacht hat. Wo Sie Ihre Kinobegeisterung das erste Mal gespürt haben. Das war ein Film von Max Ophüls.

Das war der Film "Lola Montez" von Max Ophüls. Ich hatte die einmalige Chance bei den Dreharbeiten in München dabei zu sein. Und gerade bei einer dieser Szenen, die sehr aufregend waren - das war einer dieser Zirkusszenen, die ja so toll sind in dem Film. Und das war der Moment, wo ich dachte: das ist es, das ist fantastisch. Die Verbiundung zwischen Theater und Bildermachen.

...das ganze Interview zum Hören - unten anklicken!

Autor: Jochen Kürten

Redaktion: Conny Paul