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Studentenwohnheim

Anna Grabowski11. Februar 2009

Praktisch und günstig, das sind die beiden Hauptargumente, wenn Studierende ins Wohnheim ziehen. Tisch und Bett stehen schon an Ort und Stelle, und Wände streichen muss man auch nicht.

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Studentin lernt im Wohnheimzimmer (Foto: Bilderbox)
Fast so günstig wie im Elternhaus: Ein Zimmer im StudentenwohnheimBild: Bilderbox

Nirgendwo kommt man während des Studiums so günstig unter wie im Studentenwohnheim: Durchschnittlich kostet ein Wohnheimzimmer 182 Euro im Monat. In der Miete ist oft schon ein Internetanschluss enthalten. Zwölf Prozent der Studierenden in Deutschland wählen diese Wohnform. Bei Studenten, die für ein Auslandssemester nach Deutschland kommen, sind es sogar 40 Prozent. Neben den Wohnheimen, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden, gibt es in fast allen Uni-Städten auch private Wohnheime.

Gemeinschaftsküche oder eigenes Reich

Wohnheim ist nicht gleich Wohnheim: In manchen gibt es Gemeinschaftsduschen und nur eine Küche für viele, in anderen sogar eine Sauna und eine Bar im Keller – das schlägt sich dann aber auch in der Miete nieder. Sophia aus Münster hat sich
für die günstigere Variante entschieden: Ihr Appartement in einem Wohnheim des Studentenwerks Münster ist 17 Quadratmeter groß, hier schläft und lernt und arbeitet sie. Die beiden Kochplatten im Flur ihres Zimmers bleiben meist kalt, zum Kochen ist es ihr hier zu eng. Aber dafür liegt die Mensa der Uni gleich um die Ecke.

Ganz schön praktisch

Studentenwohnheim in München-Garching, ausgelzeichnet mit dem Deutschen Architekturpreis 2007 (Foto: Michael Heinrich, München
Es geht auch anders: Preisgekröntes Wohnheim in München-GarchingBild: Michael Heinrich, München

"Sich um nichts kümmern zu müssen ist im ersten Semester eine gute Sache", dachte sich Sophia, als sie zum Studieren von zu Hause auszog. Denn im Wohnheim musste sie weder Möbel besorgen, noch einen Telefonanschluss beantragen, das war alles schon da. 720 weitere Studierende leben in dem Wohnheim, Sophia kennt nur eine Hand voll von ihnen. Man trifft sich höchstens mal im Flur, ansonsten ist die Atmosphäre anonym.

Kneipenabend und Brettspiele

In anderen Wohnheimen hingegen gibt es regelmäßige Treffen in den Gemeinschaftsräumen oder auf der Wiese vorm Haus. Kneipenabende, Grillfeiern oder Spieletreffs. Ein gutes Angebot vor allem für Studierende, die neue Leute kennen lernen wollen. Und auch das gibt es: WG im Wohnheim. Vor allem neuere Wohnheime bieten auch Wohnungen an, die sich zwei oder drei Studierende teilen können. Küche und Bad werden dann gemeinsam genutzt, und jeder hat sein eigenes Zimmer.

Nichts für Ästheten

Viele der deutschen Wohnheime versprühen den Charme der 1970er Jahre, häufig stammen nicht nur Architektur, sondern auch Möbel, Vorhänge und Badezimmer-Einrichtungen aus dieser Zeit. Wer also auf eine ästhetische Umgebung großen Wert legt, ist hier wahrscheinlich falsch. In neueren Wohnheimen sieht es hingegen ganz anders aus, allerdings sind die Zimmer dort meist auch sehr begehrt und etwas teurer.

Arbeitsraum eines Studenten in einem Wohncontainer in München (Foto: AP)
Alles da: Schreibtisch, Telefon und InternetBild: AP

Lange Wartelisten oder Soforteinzug

Vielerorts gibt es für Wohnheimplätze keine Wartezeiten, man kann quasi sofort einziehen. In einigen Großstädten oder sehr beliebten Universitätsstätten wie etwa Köln, Hamburg oder Göttingen, ist die Lage aber schwieriger. Gerade zum Beginn des Semesters gibt es oft lange Wartelisten für Wohnheimplätze. Einige Wohnheime achten auch darauf, dass nicht zu viele Studierende einer Nation in einem Haus wohnen, sondern dass die Nationalitäten gut gemischt sind. Auch das kann die Wartezeiten für ausländische Studierende verlängern.

Früh bewerben = weniger Stress zum Semesterbeginn

Es lohnt, sich so früh wie möglich zu bewerben, vielleicht sogar noch bevor der Zulassungsbescheid der Hochschule im Briefkasten liegt. Eine Bewerbung im Wohnheim ist unverbindlich und kann jederzeit zurück gezogen werden.