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Basketball

Alexander Goebel

Basketball wird 2008 zu den interessantesten Sportarten gehören, weil auch die Chinesen dort eine gewichtige Rolle spielen werden – aber auch andere Nationen haben ihre Stars.

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Piktogramm für Basketball bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

Der orangerote Ball versinkt im Korb: Das ist das schönste Geräusch für einen Basketballer, und das schon seit über 100 Jahren.1891 hatte der kanadische Pädagoge James Naismith erkannt, dass vor allem die Verletzungsgefahr in anderen Ballsportarten dadurch entsteht, dass sich das ganze Spielgeschehen in derselben Ebene abspielt - wie z.B. im American Football. Da half nur eins: Höher hängen!

Vieles hat sich seitdem verändert – überall auf der Welt gibt es Proficlubs, die in Ligen organisiert sind. Vor allem die Spieler der US-amerikanischen NBA, der National Basketball Association, sind so bekannt wie Popstars und verdienen Unsummen. Aber das Grundlegende ist geblieben: Zweimal fünf Feldspieler, ein Ball von rund 600 Gramm, zwei gegnerische Körbe. Wie damals hängen sie in einer Höhe von genau 3,05 Metern, und in ihnen sollen möglichst viele Bälle versenkt werden. Ob durch Freiwürfe, Korbleger oder Dunkings.

Der Teamgeist zählt

Der US-amerikanische Basketballspieler Earvin "Magic" Johnson setzt am 27.07.1992 bei den Olympischen Sommerspielen von Barcelona in der Vorrunden-Begegnung USA - Kroatien zu einem Wurf an. Das amerikanische "Dream-Team" gewinnt diese Begegnung mit 103 : 70 und trifft dann noch einmal im Finale auf Kroatien, wo es auch wieder für klare Verhältnisse sorgt und mit 117 : 85 Sieg und Goldmedaille holt.
US-Basketball-Legend Earvin "Magic" Johnson 1992 in Barcelona.Bild: dpa

Und es geht immer noch um dasselbe: Leidenschaft. „Der Teamgeist, die Psyche, und natürlich die Faszination, dass das Spiel enorm schnell ist, im Vergleich zu anderen Mannschaftssportarten, das macht Basketball so großartig. Und dass man sich auch als Kleiner durchsetzen kann, in einer Sportart, in der Körpergröße eigentlich bevorzugt wird“, findet Platon Papadopoulos. Der Dozent an der Kölner Sporthochschule ist gleichzeitig Trainer der DJK Südwest Köln, einer der besten Mannschaften in der deutschen Regionalliga.

Basketball ist seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts olympisch. 1936 bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin wurden offiziell Körbe erzielt, die USA gewannen gegen Kanada. 1950 fand die erste offizielle „Basketball-Weltmeisterschaft der Herren“ in Buenos Aires in Argentinien statt. Die Gastgeber konnten sich im Finale gegen die USA durchsetzen. Drei Jahre später fand in Santiago de Chile auch die erste offizielle „Basketball-WM der Frauen“ statt. 1976 wurde Frauen-Basketball offiziell vom IOC zu den olympischen Sportarten aufgenommen.

Seit 1992 Profis bei Olympia

Einen großen Fortschritt in der weltweiten Wahrnehmung machte Basketball im Jahr 1992, als bei den Olympischen Spielen in Barcelona erstmals Profis zugelassen waren und die amerikanische Nationalmannschaft, das berühmte „Dream Team“ mit Michael Jordan, Magic Johnson, Larry Bird und vielen anderen Stars ihren legendären Siegeszug antrat.

Doch der Mythos des olympischen US-Basketball verblasste spätestens 2004 in Athen, wo ein neues Dream Team „nur“ Bronze gewann. Außerdem hat der Rest der Welt aufgeholt. Basketball hat heute in Europa und auch in Südamerika einen hohen Stellenwert. Bei der WM 2006 der Herren in Japan gewannen z.B. die Spanier gegen Griechenland. Außerdem sind Serbien und Montenegro, Jugoslawien, Litauen oder Russland sehr erfolgreiche Korbjäger-Nationen. Europas Top-Stars mischen ganz oben mit, so zum Beispiel Andrei Kirilenko aus Russland, Paul Gasol aus Spanien, der Litauer Ramūnas Šiškauskas, und: natürlich auch Deutschlands Basketballer Nummer Eins: Dirk Nowitzki. Der sei nicht nur ein überragender Spieler seiner NBA-Mannschaft, der Dallas Mavericks, sagt Coach Papadopoulos: „Er zeigt auch durch seine stetige Leistungsbereitschaft für die deutsche Nationalmannschaft, dass er auch eine große Persönlichkeit ist. Es gibt nicht viele Spieler, die sich im Sommer nach der Saison, wenn alle anderen Urlaub haben, nochmal aufraffen, um alles zu geben für die Nationalmannschaft.“

Profi Dirk Nowitzki verdient sein Geld in den USA (AP Photo/Eric Gay)
Dirk NowitzkiBild: AP

Deutschland Außenseiter

Seit 1992 hat kein Deutsches Team mehr die Qualifikation für ein olympischen Turnier geschafft. Immerhin: Das damalige Team um Christian Welp wurde ein Jahr darauf sogar Europameister. Die Generation um Dirk Nowitzki wurde bei der WM 2002 Dritter und bei der EM 2005 Zweiter.

Hoffen auf Deutschlands Olympiateilnahme - pure Motivation für Oliver Wengel, 35. Er spielt seit 20 Jahren Basketball, und hat seine Leidenschaft für den Sport wie viele andere auch in der großen Zeit von Kareem Abdul Jabbar, Michael Jordan, und Co entdeckt. Heute spielt er bei DJK Südwest Köln auf der Vier: „Also, das ist eine Position, die eher unterm Korb gespielt wird, das sind also eher die großen Spieler, die sich da anbieten und die Rebounds holen, und auch viel Drecksarbeit machen…und dann den Gegner ein bisschen zu demütigen.“

Wer auch immer am Ende auf dem Treppchen steht – Olympia steht auch 2008 im Zeichen des Körbe. Das ist das Wichtigste für Basketball-Fans in der ganzen Welt – und natürlich auch für Oliver Wengel. „Das wird wieder ein Medienspektakel, wo man sich mal wieder ein paar ordentliche Spiele im Fernsehen anschauen kann.“

Und dann wünscht er dem Turnier in Peking 2008 noch....schönen Dunk.