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Neuer Air-Berlin-Chef kündigt Stellenabbau an

2. September 2011

Zum 1. September hat Air-Berlin-Gründer Hunold den Chefsessel seines Flugunternehmens geräumt. Ex-Bahnchef Mehdorn leitet vorerst die Geschäfte des verlustreichen Unternehmens. Schon am ersten Tag gab es Post.

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Hartmut Mehdorn (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/Sven Simon

Alle rund 9000 Air-Berlin-Mitarbeiter haben zum Amtsantritt einen Brief vom neuen Chef erhalten. Hartmut Mehdorn wandte sich als Interimschef an die Belegschaft. Dies berichtet zumindest die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Freitagsausgabe (02.09.2011). In dem Anschreiben werden die Beschäftigten über die Pläne des neuen Unternehmenschefs, der zum 1. September die Führung der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft übernommen hat, informiert.

Personal dort abbauen, wo es notwendig ist

Hartmut Mehdorn (l.) und Joachim Hunold (r.) (Foto: dpa)
Nach dem Ausscheiden Hunolds (r.) informierte Mehdorn (l.) über ÄnderungenBild: picture alliance/dpa

Mehdorn kündigte an, dass das Geschäftsmodell überprüft und angepasst werden solle. Außerdem stünden Flugnetz und Flotte auf dem Prüfstand. Auch einen Stellenabbau schließe Mehdorn nicht aus: "Seien Sie versichert, dass wir das Instrument des Personalabbaus, sofern wir dieses einsetzen müssen, mit besonderer Sorgfalt und hoher Verantwortung und auch nur dort anwenden werden, wo es unabdingbar notwendig ist und wir keine andere verkraftbare Lösung finden", zitiert die FTD aus dem Brief des Top-Managers.

Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold hatte bei der Vorstellung des aktuellen Geschäftsbericht im August 2011 bereits Einschnitte im Streckennetz und eine Verkleinerung der Flugzeugflotte angekündigt. Noch dieses Jahr sollen 7500 und 2012 sogar doppelt so viele Flüge gestrichen werden.

Verluste von fast 100 Millionen Euro

Flugzeug mit 'Air Berlin'-Aufschrift (Foto: AP)
Rote Zahlen trotz steigender FluggastzahlenBild: AP

Unrentable Verbindungen wie die von Frankfurt nach Hamburg oder von Stuttgart nach St. Petersburg sollen wegfallen. Hunold sah seinen teuren Expansionskurs der letzten Jahre als gescheitert an und räumte daher zum Monatswechsel den Chefsessel.

Air Berlin schreibt seit 2008 unterm Strich rote Zahlen. Im Jahr 2010 erwirtschaftete das Unternehmen 3,7 Milliarden Euro Umsatz. Der Verlust betrug 97 Millionen Euro.

Autorin: Marion Linnenbrink (afp, dpa, rtr)
Redaktion: Julia Elvers-Guyot